Nahezu alle Warengruppen entwickelten sich positiv, mit Ausnahme tropischer Früchte. Besonders dynamisch zeigten sich frisches Obst, Citrusfrüchte und Trockenobst. Auch bei einzelnen Produkten fallen die Zuwächse deutlich aus: Äpfel und Kiwis verzeichneten zweistellige Wachstumsraten, bei Kiwis insbesondere dank der gelben und roten Sorten. Stark legten zudem Zitronen zu, während Orangen moderat wuchsen. Rückläufig entwickelten sich hingegen Trauben sowie Pfirsiche und Nektarinen. Die kräftigen Exportzuwächse bei Birnen relativieren sich laut Fruitimprese durch den Vergleich mit dem außergewöhnlich schwachen Vorjahr.
Auf der Importseite zeigen sich ebenfalls deutliche Steigerungen, vor allem bei Trockenobst, Citrusfrüchten und Avocados. In der Kategorie Gemüse wird die strukturelle Abhängigkeit von Importen immer sichtbarer: In den vergangenen fünf Jahren habe Italien seine Sommerimporte um rund 50 % erhöht, was Fruitimprese auf deutlich niedrigere Produktionskosten in Spanien und Nordafrika zurückführt.
Positive Entwicklung bei Export und EU-Entscheid
Fruitimprese-Präsident Marco Salvi sieht die Exportentwicklung insgesamt positiv und hält 2025 für ein mögliches Rekordjahr beim Exportwert. Zu den begünstigenden Faktoren zählt er Ernteausfälle in konkurrierenden Ursprungsländern wie der Türkei und Polen, die italienischen Produkten Marktchancen eröffneten. Gleichzeitig verweist Salvi auf neue Absatzperspektiven in Südostasien, insbesondere in Indien und Brasilien, und spricht sich für eine rasche Wiederöffnung des Suezkanals aus, um Exporte nach Asien und in den arabischen Raum zu erleichtern.
Mittelfristig sieht der Verband jedoch erheblichen Handlungsbedarf. Neue Märkte wie Mexiko, Südamerika und China seien aufgrund bestehender phytosanitärer Barrieren bislang nur eingeschränkt zugänglich. Zudem belaste die zunehmende Regulierung auf EU-Ebene die Produktionsseite: Zahlreiche Wirkstoffe stünden vor der Einschränkung oder dem Wegfall. Positiv bewertet Fruitimprese in diesem Zusammenhang die jüngste Einigung auf europäischer Ebene zu den Neuen Züchtungstechniken (TEA), mit denen langfristig neue Anpassungsmöglichkeiten an Klimawandel und Krankheiten eröffnet werden sollen.
Weitere Details zur italienischen Marktentwicklung lesen sie im Italien-Special 2026, das am 30.01.26 pünktlich zur FRUIT LOGISTICA veröffentlicht wird.