von Inga Detleffsen 3 Min Lesezeit X Facebook LinkedIn

Tropenfrüchte: SIIM wählt Dünkirchen als exklusiven Entladehafen in Nordwesteuropa

Die französische Import- und Handelsgesellschaft SIIM mit Hauptsitz in Rungis hat ein strategisches Abkommen mit der CMA CGM-Logistikgruppe sowie dem Hafen von Dünkirchen unterzeichnet. Wie aus gemeinsamen Mitteilungen hervorgeht, planen die Unternehmen ab 2026 eine deutliche Stärkung des Tropenfruchtimports über den französischen Hafen. 

Containerschiffe im Hafen
© CMA CGM

Demnach sollen künftig mehr als 70 Kühlcontainer pro Woche mit Ananas und Bananen aus Kolumbien, Costa Rica und Ecuador nach Dünkirchen transportiert werden, der Hafen werde zum exklusiven Entladehafen der NEWFI-Linie von CMA CGM und löse damit Rotterdam und Antwerpen als vorrangige Importhäfen für diese Ströme ab. Das Vertragsvolumen belaufe sich laut Angaben der Unternehmen auf über 80.000 t pro Jahr. Als Teil der Omer-Decugis & Cie-Gruppe plane SIIM, 2026 insgesamt mehr als 5.000 Container aus Afrika und Lateinamerika in Dünkirchen abzuwickeln, heißt es weiter.

Hafen von Dünkirchen als logistischer Knotenpunkt mit zunehmender Bedeutung

Durch die Vereinbarung sollen 50 % der Ananas- und Bananen-Volumina des Unternehmens über den Hafen von Dünkirchen laufen. Diese kämen zu den 20.000 t hinzu, die SIIM bereits aus Afrika zum französischen Hafen transportiere, z.B. Mangos oder Kokosnüsse, erklärte Vincent Omer-Decugis, Vorstandsvorsitzender der Gruppe. Das Abkommen stehe im Einklang mit den bis 2030 geplanten Entwicklungen, zu denen eine neue Logistik- und Reifeplattform gehöre, deren Bau in unmittelbarer Nähe des Containerterminals im kommenden Frühjahr beginne. Mit dieser Vereinbarung werde SIIM zusätzlich zu seinen Kampagnen für Mangos und Kokosnüsse aus Westafrika im Jahr 2026 mehr als 10.000 EVP in Dünkirchen umschlagen, schätzt das Unternehmen. Das neue Abkommen stärke damit auch die Rolle des Hafens als logistischen Knotenpunkt für temperaturgeführtes O+G in Nordeuropa und könne seine Position als Zielhafen für Obst aus Afrika und Lateinamerika weiter ausbauen.

Erweiterung der NEFWI-Linie bei CMA CGM

Die Entscheidung von SIIM für CMA CGM und den Hafen von Dünkirchen bestätige die "Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit" ihres Angebots, kommentierte Pascal Hirn, Senior-Vizepräsident der CMA CGM-Gruppe. Die betreffende NEFWI-Linie (Northern Europe French West Indies) soll ausgebaut und von sechs auf sieben Schiffe erweitert werden, eine erhöhte Reefer-Kapazität sowie eine neue Anlaufstation in Puerto Antioquia zur Unterstützung des Bananenexports aus Kolumbien sei geplant, heißt es in der gemeinsamen Erklärung weiter. Zusätzlich seien Maßnahmen zur Dekarbonisierung, z.B. LNG-betriebene Schiffe sowie eine entsprechende Hafeninfrastruktur mit LNG-Betankung und Landstromversorgung vorgesehen.

Ehre und Arbeitsplätze für den Hafen von Dünkirchen

Das Abkommen sei eine Ehre für die Transport- und Logistikakteure von temperaturgeführten Produkten im Hafen von Dünkirchen, betonte Daniel Deschodt, stellv. Generaldirektor des Hafens. Die geplanten zusätzlichen Entwicklungen wie die erwähnte Reifeplattform mit Eröffnung in 2027 sorgten für Wertschöpfung und Arbeitsplätze am Standort. "Ich danke unseren beiden Partnern herzlich für ihr Vertrauen", erklärte Deschodt. 

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