Die PPWR führt strenge neue Anforderungen für Unternehmen ein, die verpackte Waren auf den EU-Markt bringen. Ein zentraler Bestandteil der Verordnung ist die verpflichtende Bewertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen, die künftig die Höhe der Gebühren im Rahmen der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) beeinflussen wird. Dieses System der sogenannten Ökomodulation sieht vor, dass Unternehmen mit besser recycelbaren Verpackungen geringere Gebühren zahlen, während schwer recycelbare Materialien zu finanziellen Nachteilen führen. Solche Anreizsysteme sind bereits heute in mehreren europäischen Ländern aktiv und setzen Hersteller unmittelbar unter Druck, ihre Verpackungen zu optimieren.
Viele Unternehmen seien sich der bevorstehenden PPWR-Anforderungen zwar bewusst, unterschätzten jedoch die operative Komplexität, heißt es in der Mitteilung weiter. Die größte Herausforderung liege darin, die große Menge spezifischer Verpackungsdaten für eine präzise Bewertung zu verwalten – insbesondere in einem fragmentierten regulatorischen Umfeld. Auch wenn die PPWR eine Harmonisierung anstrebe, bleibe die Notwendigkeit genauer und detaillierter Bewertungen bestehen.
„Die PPWR macht aus Recyclingfähigkeit kein reines Nachhaltigkeitsziel mehr, sondern eine dringende finanzielle und regulatorische Notwendigkeit. Unternehmen müssen ihre Verpackungsleistung schon heute bewerten“, sagte Christian Knobloch, CEO von Recyda. „Viele unterschätzen, wie tiefgehend die erforderlichen Daten sind. Es geht um weit mehr als eine einfache Checkliste – zumal für jeden Absatzmarkt unterschiedliche Regeln gelten. Diese Komplexität überfordert schnell interne Teams, die noch mit manuellen Tabellen arbeiten.“
Damit internationale Unternehmen erfolgreich arbeiten können, müsse Nachhaltigkeitsdatenmanagement aus isolierten Tabellen in die zentralen Geschäftsprozesse integriert werden. Durch die Kooperation werde ‚SAP® Responsible Design and Production‘ um aktuelle internationale Recyclingregeln erweitert. Die Integration ermögliche es Marken, fundierte Designentscheidungen zu treffen und sich sicher im komplexen Regulierungsumfeld zu bewegen.