Neuer WUR-Lehrstuhl für Pflanzenzüchtung: Mit neuer Technologie Nutzpflanzen verbessern

Mit ihrem Hintergrund in modernsten Pflanzenzüchtungstechnologien wie Bioinformatik, Genomik und erklärbarer Künstlicher Intelligenz (KI) passt sie laut WUR gut zu deren Ziel, die Pflanzenzüchtung mit neuen datengestützten Ansätzen und bahnbrechender Forschung zu stärken. Sie möchte dazu beitragen, diese Innovationen schneller in die Praxis umzusetzen.

Prof. Golicz ist derzeit Professorin für Agrobioinformatik an der Justus-Liebig-Universität in Gießen, wo sie die genetischen und molekularen Grundlagen agronomisch wichtiger Merkmale erforscht. Sie sieht große Chancen im rasanten Aufstieg der KI. 

„KI verändert die Pflanzenzüchtung mit bemerkenswerter Geschwindigkeit. Sie hilft uns, biologische Prozesse besser zu verstehen und vorherzusagen, welche Kreuzungen am ehesten wertvolle Merkmalskombinationen hervorbringen. Europa konzentriert sich stark auf die Entwicklung einer Bioökonomie, und die Pflanzenzüchtung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Durch die Kombination von biologischem Fachwissen mit modernen KI-Techniken und quantitativen Methoden können wir Lösungen für Herausforderungen wie nachhaltigere und widerstandsfähigere Produktionssysteme für eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln und Biomaterialien vorantreiben. Ich freue mich darauf, diese Entwicklung zu beschleunigen und gemeinsam mit Unternehmen und Forschungspartnern in den Niederlanden und darüber hinaus neue Möglichkeiten zu erkunden.“

Professor Richard Harrison, Geschäftsführer der Plant Sciences Group, betrachtet ihre Ernennung als einen wichtigen Schritt zur weiteren Verbesserung der Ausbildung und Forschung im Bereich Pflanzenzüchtung in Wageningen. „Die Pflanzenzüchtung tritt in eine neue Phase ein, in der KI und Biotechnologie eine viel stärkere Rolle dabei spielen werden, wie wir Züchtungsprogramme gestalten und beschleunigen und was wir unseren Studenten beibringen. Das Fachwissen, das Agnieszka mitbringt, ergänzt unsere hervorragende Grundlage in quantitativer und statistischer Genetik und Züchtungsmethodik. Ihr Hintergrund unterstützt den Aufbau neuer Partnerschaften mit Unternehmen und verschiedenen Forschungsgruppen und hilft uns, die Innovationskraft des niederländischen Ökosystems, in dem innovative Pflanzenzüchtungsunternehmen die europäische Ernährungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit unterstützen, noch besser zu nutzen. Modernisierung ist unerlässlich, um unsere Ausbildungs- und Forschungsprogramme zukunftssicher zu halten und unseren Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen zu stärken.“

Die Stärke des Wageninger Ansatzes liege in der engen Zusammenarbeit zwischen der universitären Pflanzenzüchtungsgruppe, die sich auf Ausbildung und Grundlagenforschung konzentriere, und der angewandten Forschung bei Wageningen Plant Research. Diese Struktur ermögliche eine schnelle Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis. Für Golicz ist dies ein wichtiger Grund, sich der WUR anzuschließen. „Was mich an Wageningen reizt, ist die enge Verbindung zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung“, sagt sie. „Dadurch ergeben sich viele Möglichkeiten, neue Technologien schneller für moderne Züchtungsprogramme verfügbar zu machen. Mit meinem Hintergrund in Datenanalyse, Bioinformatik und Pflanzengenomik freue ich mich darauf, zu diesem Ansatz beizutragen.“