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HHLA trotzt schwierigem Umfeld mit deutlichem Umsatz- und Erlöszuwachs

Trotz eines von konjunkturellen Belastungen, geopolitischen Spannungen und Unsicherheiten in der US-Handelspolitik geprägten Umfelds konnte die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in den ersten neun Monaten 2025 Umsatz und Ergebnis deutlich steigern. 

Burchardkai mit Containern im Hamburger Hafen
© HHLA

Die Umsatzerlöse des Konzerns erhöhten sich um 12,5 % auf 1.331,4 Mio Euro (im Vorjahr: 1.182,9 Mio Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) legte um 25,7 5 auf 117, Mio Euro zu (im Vorjahr: 93,2 Mio Euro). Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 8,8 % nach 7,9 % im Vorjahr. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter stieg auf 34,9 Mio Euro (im Vorjahr: 23,1 Mio Euro).

Jeroen Eijsink, HHLA-Vorstands­vorsitzender: „Die HHLA hat sich in den vergangenen Monaten unter herausfordernden Bedingungen positiv entwickelt. Die Umschlag- und Transportmenge konnten wir steigern, was sich auch in der Umsatz- und Ergebnisentwicklung widerspiegelt. In den kommenden Monaten werden wir weiter daran arbeiten, die HHLA zukunftsfähig aufzustellen. Unser Ziel ist es, weiter zu wachsen und unsere Position als verlässlicher Partner in der Branche auszubauen. Auch wenn das wirtschaftliche Umfeld unsicher bleibt, halten wir an diesem Kurs fest und treiben unsere Projekte voran.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 einen starken Umsatzanstieg um 12,8 % auf 1.303,5 Mio Euro (im Vorjahr: 1.155,9 Mio Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich ebenfalls stark um 31,7 % auf 107,4 Mio Euro (im Vorjahr: 81,5 Mio Euro). Die EBIT-Marge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte auf 8,2 % (im Vorjahr: 7,1 %). Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 29,6 Mio Euro (im Vorjahr: 16,3 Mio Euro). Damit betrug das Ergebnis je Aktie 0,41 Euro (im Vorjahr: 0,22 Euro).

Im Segment Container stieg der Containerumschlag an den Containerterminals der HHLA deutlich um 6,7 % auf 4.798 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 4.496 Tsd. TEU). Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag dabei mit 4.548 Tsd. TEU um 6 % über dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 4.292 Tsd. TEU). Während die Mengen der Überseeverkehre mit dem Fahrtgebiet Nordamerika stark und dem Fahrtgebiet Mittleren Osten moderat rückläufig waren, stiegen die Umschlagmengen der Fahrtgebiete Fernost – insbesondere China – sowie Südamerika und Afrika an. Deutlich erhöhte Ladungsmengen wurden zudem im Verkehr mit anderen europäischen Hochseehäfen erzielt, vor allem aus Belgien, dem Vereinigten Königreich, Frankreich und den Niederlanden. Ursache hierfür sind weiterhin bestehende Routenverlagerungen infolge des militärischen Konflikts im Roten Meer. Die Mengen der Zubringerverkehre (Feeder) konnten gegenüber dem Vorjahreszeitraum stark zulegen. Neben den finnischen Verkehren verzeichnete auch der Containerumschlag mit Polen sowie anderen deutschen Häfen einen starken Anstieg. Rückläufig entwickelten sich hingegen die Ladungsmengen aus Estland und Lettland. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag lag bei 19,6 % (im Vorjahr: 19 %).

Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen starken Anstieg des Umschlagvolumens von 23,1 % auf 250 Tsd. TEU (im Vorjahr: 203 Tsd. TEU). Dies ist neben Mengenzuwächsen bei HHLA PLT Italy besonders auf die Wiederaufnahme des wasserseitigen Umschlags am Container Terminal Odessa (CTO) im dritten Quartal 2024 zurückzuführen. Auch die wasserseitigen Umschlagvolumen am Multifunktionsterminal HHLA TK Estonia stiegen leicht an.

Die Umsatzerlöse des Segments stiegen im Berichtszeitraum stark um 11 % auf 641,8 Mio Euro (im Vorjahr: 578,1 Mio Euro). Maßgeblich hierfür war im Wesentlichen die positive Mengenentwicklung. Darüber hinaus trug die positive Entwicklung an den internationalen Containerterminals der HHLA zur Umsatzsteigerung bei. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich vor diesem Hintergrund um 18,3 % auf 60,4 Mio Euro (im Vorjahr: 51,0 Mio Euro). Die EBIT-Marge stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 9,4 % (im Vorjahr: 8,8 %).

Das Segment Intermodal verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 einen starken Mengenanstieg. Der Containertransport erhöhte sich insgesamt um 13,6 % auf 1.501 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.321 Tsd. TEU).

Die Bahntransporte konnten im Vergleich zum Vorjahr um 13,7 % auf 1.300 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.144 Tsd. TEU) zulegen. Zum starken Mengenanstieg trugen insbesondere die Verkehre mit den norddeutschen und adriatischen Seehäfen sowie die Verkehre im deutschsprachigen Raum bei. Zudem waren im Vorjahreszeitraum die Transportmengen der Roland Spedition erst ab Juni enthalten. Die Straßentransporte verzeichneten ebenfalls einen starken Anstieg um 13,2 % auf 201 Tsd. TEU (im Vorjahr: 178 Tsd. TEU).

Die Umsatzerlöse lagen mit 604,1 Mio Euro um 15,8 % über dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 521,9 Mio Euro) und stiegen damit stärker als die Transportmenge. Gründe hierfür waren u. a. erforderliche Preisanpassungen. Der Bahnanteil an der Transportmenge lag wie im Vorjahr bei 86,6 %.

Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich im Mitteilungszeitraum auf 76,2 Mio Euro (im Vorjahr: 62,7 Mio Euro) und erhöhte sich somit um 21,5 %. Die EBIT-Marge stieg um 0,6 Prozentpunkte auf 12,6 % (im Vorjahr: 12 %). Ursächlich für die starke EBIT-Entwicklung war im Wesentlichen der Anstieg der Transportmenge. Negativ wirkten sich dagegen operative Belastungen durch Baustellen auf wesentlichen Transportstrecken und die hohe Auslastung in den norddeutschen Seehäfen aus.

Basierend auf dem bisherigen Geschäftsverlauf und aktuellen Einschätzungen zum vierten Quartal, hat der Vorstand der HHLA am 27. Oktober 2025 im Rahmen einer Kapitalmarktmitteilung die Jahresprognose für das laufende Geschäftsjahr angepasst. Ausschlaggebend waren gestiegene weltwirtschaftliche Unsicherheiten, insbesondere durch die US-Handelspolitik, sowie die anhaltenden Störungen der Lieferketten in Kombination mit weitreichenden Umbaumaßnahmen zur Automatisierung der Hamburger Anlagen

Vor diesem Hintergrund wird im Teilkonzern Hafenlogistik nunmehr ein deutlicher Anstieg im Containerumschlag gegenüber dem Vorjahr erwartet (vorher: starker Anstieg). Für den Containertransport wird weiterhin mit einem starken Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Für die Umsatzerlöse wird unverändert von einem starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ausgegangen. Die Erwartung für das Betriebsergebnis (EBIT) wurde aus den oben genannten Gründen angepasst und liegt nunmehr in der Bandbreite von 145 Mio Euro bis 160 Mio Euro (zuvor: 180 Mio bis 200 Mio Euro).

Auf Konzernebene wird weiterhin ein starker Umsatzanstieg erwartet. Die Erwartung für das Betriebsergebnis (EBIT) wurde infolge der geänderten Annahmen angepasst und liegt nunmehr in einer Bandbreite von 160 Mio Euro bis 175 Mio Euro (zuvor: 195 Mio Euro bis 215 Mio Euro).

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