von Inga Detleffsen 2 Min Lesezeit Link X.com Facebook Linkin

Italien: Erster Kühlzug zwischen Kalabrien und Verona gestartet

Nach einigen Tests in den vergangenen Monaten ist es nun endlich soweit: Wie Emanuela Stifano auf Myfruit sowie weitere italienische Medien berichten, hat das italienische Unternehmen Medway als Teil der Msc-Gruppe die erste wöchentliche Zugverbindung für temperaturkontrollierte Container zwischen Süd- und Norditalien in Betrieb genommen.

Medway-Zug mit Containern
© Medway

Der Zug, der ausschließlich aus Kühlcontainern besteht, soll die Kaianlagen von Gioia Tauro im süditalienischen Reggio Calabria mit dem intermodalen Terminal Verona Quadrante Europa verbinden. Nach einer Fahrzeit von weniger als 24 Stunden werden die Waren nach ihrer Ankunft im norditalienischen Hub dann national und international weiterverteilt. Mit speziellen Waggons soll dabei eine durchgehende Kühlkette gewährleistet werden.

Eine Verbindung mit Zukunft: 2024 wurden über 340.000 Kühlcontainer in Italien umgeschlagen, und somit könnte die direkte Linie zwischen Gioia Tauro und Verona zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für einige Branchen werden, zu denen Emanuela Stifano neben der Pharma- vor allem die Obst- und Gemüsebranche zählt.

Interessante Alternative für temperaturempfindliche Güter

Die Verlagerung auf die Schiene reduziere Straßentransporte und CO₂-Emissionen und sei ein konkreter Schritt hin zum sogenannten Modal Shift, also der Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene.  Zudem könnten so Seecontainer, die international über Msc verschifft werden, unkomplizierter an ihre Bestimmungsorte gelangen, ergänzt sie. 

Am Hafen von Gioia Tauro hat Medway die Genehmigung erhalten, die dortigen Rangierarbeiten in Eigenregie über die neu gegründete Gesellschaft Medway Shunting ("shunting" = Rangieren) durchzuführen. Eingesetzt werde eine diesel-elektrische Lok des Typs Vossloh DE18, die bereits in anderen Logistikknoten des Konzerns für Rangierarbeiten genutzt werde.

Laut Medien sind in Gioia Tauro nun zwei Teams mit jeweils zwei Lokführern im Schichtdienst von 6 bis 22 Uhr im Einsatz. So sollen pro Tag bis zu 14 Zugpaare, also 28 Zugbewegungen, gebildet werden. Mit diesem Projekt verstärkt die Msc-Gruppe ihre Präsenz in Italien und könnte eine Alternative zum Straßentransport bieten, der insbesondere für temperaturempfindliche Güter von Interesse sein wird.

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