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Niederlande: Chancen und Herausforderungen für den Agrarsektor im Fokus

Am 12. November fand das neunte Managementdinner von GroentenFruit Huis zum Thema „Die internationale Handelsposition des niederländischen Agrarsektors” statt. Während der Versammlung gab Focco Vijselaar, Generaldirektor von VNO-NCW, unter dem Titel „Die Niederlande nicht aus dem Markt preisen” einen prägnanten makroökonomischen Überblick, so GroentenFruit Huis.

Direktionsabend mit Vorträgen vor Plenum
© GroentenFruit Huis

Er betonte, dass die Niederlande über eine starke wirtschaftliche Basis verfügen, das Wachstum jedoch aufgrund von Produktivitätsrückständen, steigenden Arbeitskosten, hohen Energiepreisen und zunehmender Regulierung zurückgeht. Laut VNO-NCW ist ein besseres Innovationsklima unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Für den Agrar- und Lebensmittelsektor sieht Vijselaar große Herausforderungen: unvorhersehbare Politik, langsame Zulassung neuer Technologien, steigende Kosten, Engpässe auf dem Arbeitsmarkt und die anhaltende Bedeutung der regulierten Arbeitsmigration. Gleichzeitig bleibe die Niederlande dank eines starken Ökosystems aus Wissen und Know-how ein Global Player.

Der VNO-NCW plädierte für mehr Stabilität, eine kohärente Lebensmittelpolitik und Innovation als strukturelle Säule. Zusammen mit GroentenFruit Huis und IDH arbeite die Organisation an einem Aktionsplan für weltweite Ernährungssicherheit. Darüber hinaus seien Investitionen in die Infrastruktur, von der Energieversorgung bis hin zu Häfen und Logistik, notwendig, um zukünftiges Wachstum zu ermöglichen.

Anne Saris, Business Manager Agrofood & Warehousing beim Hafenbetrieb Rotterdam, skizzierte die Zukunft des Hafens und die wichtige Rolle von Innovation, Nachhaltigkeit und internationaler Zusammenarbeit in diesem globalen Logistikzentrum. Die Hafenbehörde Rotterdam verwalte ein Gebiet von 42 km und sorge für die Ansiedlung geeigneter Unternehmen und Infrastruktur. Lebensmittel seien mit Abstand das größte Import- und Exportprodukt, wobei Rotterdam als erstes Tor für eingehende Ströme und als letztes Glied für den Export fungiere.

Der Hafen habe jedoch auch mit Engpässen zu kämpfen, wie z.B. Netzüberlastung und zunehmender Unterwanderung, was zu Verzögerungen und längeren Zollkontrollen führe. Dies wirke sich auf die Durchlaufzeit und die Produktqualität aus. Gemeinsam mit GroentenFruit Huis und Portbase werden Lösungen entwickelt, um die Kontrollen zu beschleunigen. Saris betonte, dass Regierung, Hafen und Branche gemeinsam entscheiden müssen, welche Investitionen und Prozessverbesserungen erforderlich sind, um Produkte schnell und in optimalem Zustand zum Verbraucher zu bringen.

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