von Dr. Henriette Ullmann 3 Min Lesezeit X Facebook LinkedIn

Interesse an polnischen Äpfeln steigt

In der letzten Oktober-Woche dieses Jahres wurde ein systematisch steigendes Interesse an polnischen Äpfeln festgestellt. Vor allem Kunden aus Rumänien, Litauen und Lettland zeigten sich an Apfelexporten aus Polen interessiert. 

rote Äpfel
© zdjecia_.biz_.pl

Die Erklärung des entstandenen Trends hängt mit dem Frost in dieser Region zusammen, der die diesjährige Ernte dieser Früchte stark zerstört hat. Der Frost hat Südosteuropa am stärksten getroffen, und seine Auswirkungen machen sich in Form eines Obstdefizits bemerkbar. Sylwia Sałyga in ihrem Beitrag im Obst- und Gemüseportal „www.sadyogrody.pl“ betrachtet das Frostwetter und die Nähe der genannten Länder zu Polen als  Gründe, warum sie mehr polnische Äpfel als im Vorjahr beziehen. Vor allem aus Rumänien und aus Litauen wird derzeit ein steigendes Interesse am Kauf polnischer Äpfel sichtbar. Aber auch Lettland zieht in ihren Apfelimporten nach. Laut Sałyga besteht neben diesen Ländern derzeit auch in Kroatien und Deutschland Interesse an polnischen Äpfeln. Deutschland war im Oktober wiederholt einer der größten Abnehmer. Auch aus Serbien ist eine Nachfrage zu verzeichnen. Die gefragtesten Sorten sind vor allem Prince, Jonagored und Idared.

Eigentlich hätte man annehmen können, dass die polnischen Landwirte mit seinen steigenden Apfelexporten zufrieden sind, aber  ihre Reaktion darauf fällt mäßig aus. So schreibt die Expertin: „Die Nachfrage ist da, aber wie sieht es mit den Preisen aus? Leider gehen diese beiden Faktoren nicht Hand in Hand.  Im Vergleich zum Anfang Oktober wurden die Preise für sortierte Äpfel gesenkt – der Preis für Obstbauern ist gefallen. So sank beispielsweise der Preis für Jonaprince zum Sortieren von 1,60 PLN/kg auf 1,20 PLN/kg in der Größe 7+. Die Preise sind nicht einmal minimal – sie sind niedrig! Dies ist ein negativer Aspekt, da die ´unerwartete´ Situation auf dem diesjährigen Apfelmarkt uns in Bezug auf die vom Markt angebotenen Preise eigentlich zugute kommen sollte“. 

Größeres Interesse an Äpfeln aus Polen war schon im Monat September zu beobachten. Allerdings bezog es sich auf  Kunden aus weit entfernten Ländern. Doch die Nachfrage war größer als das Angebot, das  Polen bieten konnte, sagt Dr. Paweł Kraciński, Instytut Ekonomii i Finansów SGGW (dt. Institut für Wirtschaft und Finanzen der Warschauer Hochschule für Agrarwissenschaften) in seinem Beitrag im Informationsportal. Die letzten Jahre brachten nicht nur einen Anstieg der Verkaufszahlen, sondern auch eine stärkere Konzentration auf den Herbsthandel. Einige Obstbauern haben gelernt, dass es sich nicht lohnt, mit Gala bis zum Frühjahr zu warten, wenn es im Herbst Kunden gibt, die akzeptable Preise zahlen. Laut Kraciński können die polnischen Landwirte im Herbst und Winter Äpfel von höchster Qualität und Frische anbieten. Im Frühjahr ist die Qualität bereits geringer und es gibt eine größere Konkurrenz seitens der Länder der südlichen Erdhalbkugel. Nach Ansicht des Experten  lohnt es sich also, diese Möglichkeit zu nutzen, denn die meisten Äpfel werden im Herbst in Kühlcontainern mit gutem Erfolg transportiert.

Lesen Sie demnächst mehr im Fruchthandel Magazin. 

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