„Der Tatort „Letzte Ernte“ greift Themen auf, die viele Obstbaubetriebe in Deutschland täglich beschäftigen: den wirtschaftlichen Druck in der Produktion, die Herausforderungen im Pflanzenschutz, den Mangel an Saisonarbeitskräften und die fehlende Perspektive für Hofnachfolgerinnen und -nachfolger. Damit berührt der Film zentrale Fragen, die unsere Branche und die ländlichen Räume insgesamt prägen.
Doch anstatt einen realistischen Blick auf diese Herausforderungen zu werfen, vermittelt die Darstellung des Obstbaus im Film ein verzerrtes und in Teilen sachlich falsches Bild. Sowohl der konventionelle als auch der ökologische Obstbau werden in überzogener, teilweise tendenziöser Weise dargestellt. Die pauschale Gleichsetzung von Pflanzenschutz mit Gesundheitsgefahr und kriminellem Handeln entbehrt jeder Grundlage. Diese Form der Zuspitzung trägt nicht zu einem besseren Verständnis für den heimischen Obstanbau bei, sondern vertieft bestehende Gräben zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft.
Wir bedauern, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender mit dieser Produktion einseitige Vorurteile bedient, statt die komplexen Herausforderungen des Obstbaus differenziert darzustellen. Die Millionen Menschen in Deutschland, die täglich Obst aus regionaler Erzeugung genießen, verdienen ein Bild, das der Realität in unseren Anlagen gerecht wird – und nicht die Dämonisierung einer ganzen Berufsgruppe. Der Film verpasst damit die Chance, einen konstruktiven Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte über nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft zu leisten.
Unsere Betriebe stellen sich den großen Aufgaben unserer Zeit – vom Schutz der Umwelt über faire Arbeitsbedingungen bis hin zu regionaler Versorgung und Biodiversität. Wir arbeiten nach strengsten gesetzlichen Vorgaben, nutzen modernste Technik zur Minimierung von Risiken und tragen selbst die Verantwortung für das, was wir ernten und essen. Wir laden Medien ausdrücklich ein, den Dialog mit uns zu suchen und die Realität des Obstbaus kennenzulernen – differenziert, faktenbasiert und mit Respekt für die Menschen, die täglich unsere Lebensmttel erzeugen.“