Von der geernteten Menge könnten etwa 60.000–80.000 t Tafeläpfel und 80.000–100.000 t Industrieäpfel sein. Damit erreicht die heimische Tafelapfelernte nur 55–60 % eines guten Jahres, während die Industrieäpfel lediglich 20–25 % der durchschnittlichen Jahresernte ausmachen.
Die Organisationen berichten, dass das Ausmaß des Ernteausfalls sowohl im Tafel- als auch im Industrieapfelsegment im Verhältnis zur Marktnachfrage erheblich sei. Das Volumen liege deutlich unter dem inländischen Verbrauch von 110.000 t bis 120.000 t Tafeläpfeln und der Verarbeitungskapazität von 350.000 t bis 400.000 t, obwohl mindestens 90 % beider Segmente aus heimischer Produktion gedeckt werden sollten.
Nach Angaben der Organisationen stehen mehrere Faktoren hinter der besonders schlechten Ernte. Die extreme Trockenheit und der Hitzestress, die im vergangenen Sommer und Frühherbst fast drei Monate anhielten – trotz der Regenfälle im Herbst –, dürften die Blütenknospenbildung beeinträchtigt haben. Die größten Schäden verursachten die Frostereignisse Anfang April und am 10. Mai. Im Juni folgten dann häufige Hitzewellen, verbunden mit hoher UV-Strahlung und der seit dem zeitigen Frühjahr anhaltenden schweren Trockenheit. All dies führte zu weiteren Mengen- und Qualitätseinbußen, insbesondere in nicht bewässerten Anlagen und auf Sandböden.
Der Apfelanbau findet in Ungarn derzeit auf rund 20.000 ha statt – nur noch halb so viel wie vor 20 Jahren. Trotz des starken Rückgangs der Fläche läge das Produktionspotenzial in einem guten Jahr bei etwa 500.000 t, davon rund 120.000 t bis 130.000 t Tafelware und 370.000 t bis 380.000 t Industrieäpfel.
Idared ist nach wie vor die dominierende Sorte in Ungarn. Anbau und Ertragssicherheit dieser Sorte passen am besten zu den klimatischen Bedingungen des Landes. Neben Jonagold und Idared sind auch Gala, Golden Delicious und Red Delicious sehr beliebt, und die Sortenpalette erweitert sich kontinuierlich.