„Es wäre zielführender, wenn sich die Ausnahmen beim Wassercent nicht an der Menge des entnommenen Wassers, sondern an den Leistungen für den Wasserschutz orientieren würden,“ sagt Thomas Lang, erster Vorsitzender der LVÖ.
Wasserschutz honorieren
Bio-Betriebe etwa wirtschaften grundwasserschonend: Sie verzichten auf chemisch-synthetischen Pflanzenschutz und mineralischen Stickstoffdünger und halten so das Wasser sauber. Durch die vielfältigen Fruchtfolgen mit viel Kleegraus saugen Bio-Böden Regenwasser auf wie ein Schwamm und leiten es ins Grundwasser. In der Gesetzesvorlage werden Wasserentnahmen von bis zu 5.000 m³ sowie Wasser- und Bodenverbände in Gänze von der Zahlung eines Wassercents ausgenommen. Thomas Lang: „Die Wasser-Leistungen des ökologischen Landbaus gilt es zu honorieren und nicht diejenigen Betriebe zu bestrafen, die schon jetzt als praktizierende Bio-Bauern und Bio-Bäuerinnen in großem Maßstab das Grundwasser schützen.“
Schwammfunktionen der Böden fördern
Staatsminister Torsten Glauber hat in seiner Rede im Landtag am 25. November zugesichert: Die Mittel aus dem Wassercent sollen eingesetzt werden, um die Speicherfähigkeit der Böden und der damit verbundenen Grundwasserneubildung zu erhöhen. Auch Tanja Schorer-Dremel von der CSU hat dies in ihrer Rede im Landtag bekräftigt. Thomas Lang: „Wir nehmen die Regierung beim Wort, denn auch die Expertinnen und Experten sind sich einig, dass Humus die zentrale Rolle spielt bei der Speicherfähigkeit der Böden. Deshalb gilt es mit den Mitteln des Wassercents Humusaufbau ebenso zu honorieren wie den Schutz des Wassers vor schädlichen Einträgen. Mit dem ökologischen Landbau steht dafür eine erprobte Lösung zur Verfügung, denn jeder Hektar Ökolandbau spart rund 1.000 Euro an Aufbereitungskosten.“