von Inga Detleffsen 3 Min Lesezeit X Facebook LinkedIn

Kikokà: "Es reicht nicht, einen Sticker aufzukleben"

Seit nunmehr einem Jahr, seit September 2024, ist Fabio Zanesco als CEO für den europäischen Markt Teil des Kikokà-Teams. Die diesjährige Kampagne steht nun kurz vor dem Startschuss, und auch in den vergangenen zwölf Monaten war es alles andere als ruhig, sondern eher „eine Start-up-Phase“, erklärt er. Im Frühjahr hat er das Büro in Bologna eröffnet, im Mai ist Mirco Stefanati als technischer Leiter zum Team gestoßen.

Fabio Zanesco, CEO Europa beim Konsortium Kikokà, mit seinem Team
Fabio Zanesco (2.v.l.), CEO Europa beim Konsortium Kikokà, mit seinem Team
© Kikokà

„Nun arbeiten wir streng definierte Parameter aus, welche die Produzenten von der ersten Pflanzung über den Anbau bis zur Nachernte begleiten, um ein durchgehend hohes Qualitätsniveau unserer Kiwis zu gewährleisten“, gibt er einen Einblick. Das ist angesichts wachsender Mengen ein wichtiger und richtiger Schritt, denn nach anfänglichen 1.500 t im ersten Kikokà-Jahr erwartet Fabio Zanesco für die bevorstehende Kampagne einen Anstieg auf 5.000 t Kiwis, wobei 4.000 t aus Italien und weitere 1.000 t aus Griechenland stammen werden. Mit den neuen Mengen stehen weiter Italien, Deutschland, Benelux und Nordeuropa im Fokus, doch auch Spaniens LEH soll zum Kikoà-Kunden werden, „erste Gespräche führen wir bereits“, verrät Fabio Zanesco dazu. Verfügbar sind die Kiwis dann ab November, „das Herzstück der Kampagne folgt dann von ca. Ende Februar bis Ende April.“

Entwicklungschancen bei Konsumenten, Sorten und Flächen

Die Kikokà-Kiwis sind nicht die ersten gelben Kiwis im Markt: „Unsere Mitbewerber, die bisher gelbe Kiwis angeboten haben, haben hart gearbeitet. Jetzt liegt es an uns, die Ärmel hochzukrempeln und zu beweisen, was wir und unsere Kiwis draufhaben, sprich: welche Qualität wir liefern können.“ Besonders für gelbe Kiwis biete der Markt gute Entwicklungs- und Vermarktungschancen, denn für neue, qualitativ hochwertige Produkte könne man die Konsumenten begeistern, ist der CEO überzeugt. 

Langfristig sei sowohl der Anbau in weiteren Regionen denkbar - gerade gebe es z.B. Tests auf ersten Flächen in Chile – als auch die Ergänzung durch weitere Varietäten, doch da könne er „erst in drei bis vier Jahren Genaueres sagen“, vertröstet er. Doch: „Das Konzept von Kikokà baut auf mehreren Sorten auf. Schon jetzt sind es zwei, es werden sicherlich noch mehr.“

Vom "idealen Moment" und echter Marken-Arbeit

Bis dahin arbeite man daran, den „idealen Genussmoment“ für die Konsumenten zu definieren, sprich: den besten Zeitpunkt festzulegen, wann die Kiwis ins Regal kommen sollten. „Das wird uns in der nächsten, aber auch in der übernächsten Kampagne beschäftigen“, schätzt Fabio Zanesco. Außerdem werde sich das Team mit der Marke beschäftigen: „Ich denke, dass der Aufbau einer Marke nicht damit erledigt ist, einen Sticker aufzukleben. Vielmehr geht es darum, einen Platz im Kopf des Konsumenten zu erhalten – das ist eine Definition, die ich sehr mag. Den haben wir aktuell vielleicht noch nicht, aber wir bekommen gutes Feedback zu unserer Marke und dem Branding, das einen hohen Wiedererkennungswert hat“, gibt er an. Außerdem seien gelbe Kiwis an sich und das Thema der gesunden Ernährung schließlich für große Bevölkerungsgruppen interessant, vom Kleinkind bis zum Rentner, ist der CEO überzeugt. Um dies weiter zu fördern, müssen jedoch nicht nur die Bedürfnisse der Konsumenten erfüllt werden, sondern Sorten allgemein „gut“ produziert und die Landwirte fair entlohnt werden, erklärt Fabio Zanesco abschließend.

 

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