von Inga Detleffsen 3 Min Lesezeit X Facebook LinkedIn

Frankreich: Bio-Kartoffel-Kampagne 2025/26 startet mit Menge & Qualität

Die Kampagne 2025/26 markiere für den französischen Markt der biologisch erzeugten Kartoffeln eine entscheidende Phase, heißt es in einer Mitteilung des interprofessionellen Dachverbands der französischen Kartoffelwirtschaft CNIPT (Comité National Interprofessionnel de la Pomme de Terre). Nach mehreren Jahren mit gegensätzlichen Entwicklungen böten sich für die Branche nun wieder günstigere Perspektiven: Die Mengen seien ausreichend, und auch die Qualität stimme.

Kartoffeln aus Frankreich
© Inga Detleffsen

In einem Umfeld, in dem der Verbrauch leicht anziehe, sei es wichtig, diese Dynamik zu stützen und der Bio-Kartoffel „den Platz zurückzugeben, der ihr im Einkaufskorb der Franzosen zusteht“, so der CNIPT. Die für 2025 bestellten Flächen, die für langfristige Verträge im Großhandel bestimmt sind, werden laut CNIPT auf ein Plus von rund 5 % geschätzt, was der zweite Anstieg in Folge nach zwei Jahren deutlicher Rückgänge (– 4,1 % im Jahr 2022/23 und – 17,1 % im Jahr 2023/24) sei. Diese Entwicklung führt CNIPT vor allem auf das Wachstum der für die Industrie bestimmten Flächen zurück, die zwischen 2024 und 2025 um 13 % zulegten. Bio-Kartoffeln für die industrielle Verarbeitung machten demnach rund 20 % des Bio-Markts aus. Die Flächen für den Frischmarkt blieben im Vergleich zu 2024 weitgehend stabil. Laut CNIPT zeige sich dieser Anstieg der industriellen Flächen auch im konventionellen Segment. Nach Abgleich der Daten einer gemeinsamen Analyse des CNIPT und des Marktforschungsinstituts AND-International sowie der Agence Bio folgten die Entwicklungen der vertraglich gebundenen und der frei gehandelten Flächen ähnlichen Tendenzen.

Angebot und Marktsituation

Französische Erzeugung dominiert weiterhin das Bio-Kartoffelangebot im Hexagon: In der Kampagne 2024/25 lag der Anteil der Ware französischer Herkunft bei 99 %. Etwa 25 % der Mengen würden dabei lose angeboten, 75 % vorverpackt; 90 % seien ungewaschen, nur 10 % gewaschen. Für 2025 rechnet der CNIPT mit durchschnittlichen, regional unterschiedlich ausfallenden Erträgen bei Bio-Kartoffeln. Das verfügbare Angebot sei damit mengenmäßig und qualitativ geeignet, die Nachfrage zu bedienen. Es zeichne sich ein Marktgleichgewicht ab, sofern die Nachfrage über die gesamte Kampagne hinweg anhalte.

Der Übergang von der vorangegangenen Saison habe sich aus mehreren Gründen schwierig gestaltet: hohe Restbestände, ein Konsumrückgang im Sommer und die frühe Markteinführung der neuen Bio-Kartoffeln. Hinzu komme ein allgemeines Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem Kartoffelmarkt. Für Bio-Kartoffeln sei deshalb seit einigen Wochen ein Rückgang der Erzeugerpreise im freien Markt zu beobachten, obwohl der Markt insgesamt stark vertraglich geregelt sei, gibt der Verband zu bedenken. 

Die Nachfrage sei im August und September zufriedenstellend gewesen, habe sich im Oktober jedoch abgeschwächt. Nun gelte es, alles zu tun, damit das Produkt im Markt wieder seinen Platz finde. In diesem Jahr neigten die geernteten Partien zudem dazu, schneller zu keimen, was einen früheren Einsatz von Mitteln zur Lagerung erforderlich machen könne, so der CNIPT weiter.

Bio-Kartoffeln attraktiv und sichtbar machen

Während der Gesamtverbrauch an Frischkartoffeln zu Beginn der Kampagne 2025/26 in Mengen eine positive Entwicklung zeige, wenn auch nicht im Preis, sei auch die Nachfrage nach Bio-Kartoffeln vorhanden. Sie dürfe jedoch nicht nachlassen, so der Verband. Die Bio-Kartoffel müsse in den Kaufgewohnheiten der Franzosen wieder stärker verankert werden. In der vorangegangenen Saison habe nur etwa jeder zehnte Haushalt Bio-Kartoffeln gekauft. Das Produkt müsse deshalb „entsprechend hervorgehoben werden“, damit die gesamte Branche daran mitwirken könne, es für den Verbraucher attraktiv zu machen – „nicht allein über den Preis“.

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