von Michael Schotten 2 Min Lesezeit X Facebook LinkedIn

Düsseldorfer Runde: Proteine, Preise und Platzierung – wie kann sich O+G im schwierigen Umfeld behaupten?

Die Sorge um die Stärke der heimischen Wirtschaft, vor allem aber um das eigene Budget, bestimmt nach wie vor die Konsumenten und ihr Kaufverhalten in Deutschland. Zum Beginn der diesjährigen Düsseldorfer Runde, die von Kaasten Reh (Bereichsleiter Events + Awards) moderiert wurde, ordnete Katja Trieschmann, Director Fresh Food YouGov Shopper Intelligence, ein, in welchem Umfeld sich das O+G-Geschäft aktuell bewegt.

Gesprächssituation im Rahmen der Düsseldorfer Runde.
© FH-Magazin, ms

„Was ist denn eigentlich mein verfügbares Einkommen ist die Frage, die die Menschen am meisten beschäftigt“, so Trieschmann. Immerhin sei seit dem vergangenen Jahr eine leichte Stimmungsaufhellung festzustellen. Hätten im Jahr 2023 lediglich 38 % der deutschen Haushalte gesagt, sie könnten sich fast alles leisten, so sei dieser Selbsteinschätzungswert im Jahr 2024 immerhin schon wieder auf 40 % gestiegen. Auch die Zustimmungswerte zu der Frage, ob sich die deutsche Wirtschaft verschlechtert habe, seien zurückgegangen. Mit 50 % aber immer noch sehr hoch. 

Die Konsequenz dessen: Beim Einkauf achten die Verbraucherinnen und Verbraucher mehr auf den Preis als auf die Qualität. Dass in der Kategorie FMCG bis zur Jahreshälfte 2025 trotzdem ein Umsatzwachstum in Höhe von 3,4 % Barcoded zum Vorjahr erzielt werden konnte, sei in erster Linie auf die höheren Preise zurückzuführen, so Katja Trieschmann. Eine weitere Folge daraus: die Discounter konnten hinsichtlich des Umsatzes bei den Vertriebsschienenanteilen in diesem Jahr weiter kräftig zulegen. Sie waren in Zeiten ökonomischer Unsicherheit einmal mehr der Gewinner. 

Entscheidend für die Warengruppe Obst und Gemüse ist aber auch, welche gesellschaftlichen Trends oder Megatrends sich herausbilden, gegebenenfalls verfestigen oder rasch wieder verschwinden. „Ein klar feststellbarerer Trend ist laut Katja Trieschmann das Thema Gesundheit. „Zuckerfrei, ohne Alkohol, fettreduziert, dies sind alles Kriterien für den Einkauf, die immer wichtiger werden“, sagte Trieschmann in Düsseldorf. Vor allem das Kriterium ‚Gesundheit‘ habe – gemessen an seinem Beitrag zur Umsatzentwicklung – bis Juni 2025 noch einmal um 12 % gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Etwas schwächer geworden, aber immer noch große Bedeutung habe das Thema Nachhaltigkeit. Weitere wesentliche Faktoren seien Lifestyle & Premium und Convenience. 

Klar im Trend, so zeigen die Zahlen aus dem YouGov Shopper Panel / FMCG Barcodes, liegen auch Lebensmittel mit hohem Proteinanteil, Nahrungsergänzungsmittel oder Shakes mit (erhofftem) funktionalen Nutzen für das gesundheitliche Wohlbefinden. Doch wo bleibt bei alldem Obst und Gemüse? Dachten sich auch die weiteren Teilnehmenden der Runde, Michaela Schneider (Fyffes), Kerstin Sobottka (Rijk Zwaan), Christoph Stricker (Edeka), Wilfried Kamphausen (QS) und Michael Rachul (SanLucar).

Über welche Themen sie vor diesem Hintergrund diskutierten und welche Lösungswege sie für die Kategorie Obst und Gemüse vorschlugen, können Sie demnächst im Fruchthandel Magazin lesen. 

  • Fruchthandel
  • Veranstaltung