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Das Besondere in australischen Citrusfrüchten freisetzen

Die weltweit steigende Produktion von Citrusfrüchten bietet laut einem Forscher der University of Queensland Chancen für die sechs wenig bekannten einheimischen Arten Australiens. Der Doktorand Joel Johnson von der Queensland Alliance for Agriculture and Food Innovation untersucht die chemische Zusammensetzung und das Ernährungspotenzial einheimischer Citrusarten. 

Joel Johnson mit Citrusfrüchten
Joel Johnson
© Natalie MacGregor/The University of Queensland

„Australien hat die höchste Anzahl an endemischen Citrusarten aller Länder, aber trotz einer weltweiten Industrie im Wert von 140 Mrd US-Dollar haben viele Australier sie noch nie gesehen oder gegessen”, sagte Johnson. „Die Ureinwohner verwenden sie seit Generationen als Nahrungsmittel und Medizin, aber darüber gibt es kaum Unterlagen. Mit Ausnahme der Fingerlimette werden australische Citrusfrüchte nicht kommerziell angebaut und sind in der Regel nicht im Handel erhältlich. Hier setzt meine Forschung an.“ 

Zum ersten Mal charakterisieren Forscher systematisch die verschiedenen Arten, um festzustellen, ob es Aussichten auf eine Kommerzialisierung oder Vermarktung aufgrund ihres Nährwerts und potenziellen gesundheitlichen Nutzens gibt. „Ihre einzigartigen Aromen und Geschmacksnoten lassen vielversprechende neue Anwendungsmöglichkeiten im Lebensmittelbereich erwarten“, so Johnson.

Er hat Proben von fünf der sechs Arten zur Analyse gesammelt und sagte, dass sie alle unterschiedliche Möglichkeiten bieten. „Citrus inadora oder Russell-River-Limette enthält bspw. viermal so viel Vitamin C wie eine normale Tahiti-Limette, während Citrus glauca oder Wüstenlimette mehr als sechsmal so viel Vitamin C enthält, was ein vielversprechender Ansatz für weitere Untersuchungen ist“, sagte er. 

Frühere Forschungen der QAAFI haben bereits gezeigt, dass einige der einheimischen Arten krankheitsresistent seien, sodass Interesse an der Entwicklung von Hybriden bestehe, die dieses Gen tragen. „Wenn wir uns die Genetik dieser Arten ansehen, ist es meiner Meinung nach auch wichtig, die chemische Zusammensetzung und die ernährungsphysiologischen Eigenschaften zu kennen, da dies Auswirkungen auf potenzielle zukünftige Hybriden haben wird. Die Arten sind von Natur aus an das Klima Australiens angepasst, wodurch sie eine inhärente Widerstandsfähigkeit gegen Dürre, Hitze und andere Umweltbelastungen besitzen. Ich plane außerdem, den Gehalt anderer Vitamine wie Folsäure und Vitamin E sowie der Flavonoide zu untersuchen, um ein umfassendes Verständnis ihrer ernährungsphysiologischen und bioaktiven Eigenschaften zu erlangen. Ich bin zuversichtlich, dass diese Forschung den Weg ebnen wird, um das volle Potenzial dieser bisher wenig erforschten einheimischen Arten auszuschöpfen.“

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