Hohe Erträge und eine starke Exportnachfrage hätten laut Branchenangaben zu einem Zustrom neuer Erzeuger geführt. Im Finanzjahr 2024/25 habe Westaustralien 36.889 t Avocados produziert und damit zur nationalen Gesamtmenge von 131.385 t beigetragen. Der bisherige australische Rekord lag im Finanzjahr 2023/24 bei 150.913 t. Innerhalb der nächsten zwei Jahre soll die landesweite Produktion Prognosen zufolge auf 171.163 t steigen.
Mit dem Produktionsboom seien jedoch auch Sorgen über ein mögliches Überangebot und eine Marktsättigung zurückgekehrt. Vor vier Jahren mussten westaustralische Erzeuger einen Teil ihrer Ernte vernichten, weil das Angebot die Nachfrage deutlich überstieg. Im vergangenen Finanzjahr habe Australien rund 14.000 t Avocados exportiert – bei einer Gesamtproduktion von etwa 130.000 t. Im Jahr davor seien es etwa 20.000 t gewesen.
Der WA-Direktor von Avocados Australia, Brad Rodgers, betonte, dass der Zugang zu neuen Absatzmärkten entscheidend für das weitere Wachstum der Branche sei. „Wir überarbeiten derzeit unseren nationalen Strategieplan, und der Export wird dabei ein großer Schwerpunkt sein“, sagte Rodgers. „Wir arbeiten intensiv daran, neue Marktzugänge zu sichern – insbesondere nach China.“ Handelszugänge zu Japan und Thailand bestehen bereits, doch China bleibe der „begehrteste Markt“. „Wir haben als Branche dort bereits viele Vorarbeiten geleistet“, erklärte Rodgers weiter. „Wir haben mit Märkten in Shanghai Absichtserklärungen (MOUs) im Wert von rund 250 Mio AUD für australische Avocados unterzeichnet – das zeigt, wie groß das Interesse dort ist.“ Die formale Genehmigung für den Export australischer Avocados nach China befinde sich derzeit noch in Verhandlung.