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Chilenische Heidelbeeren profitieren von frühem Saisonbeginn

2025 zeichnet sich als gutes Jahr für chilenische Heidelbeeren ab. Eine wesentliche Rolle spiele dabei das Wetter: Hohe Temperaturen und die in einigen Regionen angesammelten Wärmesummen (Degree-Days) hätten zu einem früheren Saisonstart geführt, was die bisherigen Exportmengen gesteigert habe, teilt reefertrends mit.

Hand erntet reife Heidelbeeren an einem Strauch mit grünen Blättern
© alicja neumiler/AdobeStock

Nach Angaben von Camila Miranda, Geschäftsführerin der markt- und strategieberatenden Agentur IQonsulting, erreiche das geschätzte Volumen in dieser Saison 91.477 t und liege damit 1 % über dem Vorjahr. Zudem entfalle ein größerer Anteil auf neue Sorten, die in den vergangenen Jahren ein kontinuierliches Wachstum gezeigt hätten. „Auf Basis der bisherigen Beobachtungen wird davon ausgegangen, dass ein großer Teil des Volumens zwischen Dezember und Anfang Januar exportiert wird“, so Miranda.

Daten des Informationsdienstleisters Decofrut zufolge seien bis Kalenderwoche 49 10.414 t exportiert worden – ein Plus von 96 % gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres, als 5.311 t ausgeführt worden seien. Die Exporte nach Europa hätten im selben Vergleichszeitraum sogar um mehr als 200 % zugelegt. Dabei sei zu berücksichtigen, dass das aktuelle Volumen lediglich den frühen Saisonstart widerspiegele und kein exponentielles Wachstum der Ernte bedeute.

„Offenbar gibt es einen frühen Beginn der Ernte. Die Informationen, die wir zur chilenischen Produktion haben, zeigen, dass sich die Früchte gut entwickeln und dass die Ernte im geschätzten Rahmen bleiben wird: zwischen 90.000 und 92.000 t. Mit diesem Volumen werden wir, denke ich, sehr gut dastehen. Außerdem sollten sowohl Tiefkühl- als auch Bio-Produkte wachsen“, sagt Manuel José Alcaíno, Präsident von Decofrut.

Neben den Wetterbedingungen und den positiven Exportzahlen sei insbesondere die Einführung neuer Sorten entscheidend gewesen, um mit Anbietern aus Ländern wie Peru zu konkurrieren, das in den vergangenen Jahren eine bedeutende Rolle gespielt habe. „Die Preise in den USA sind sehr gut. Ich denke, selbst unter Berücksichtigung der Zölle lohnt es sich, denn der große Preissprung kam erst in der vergangenen Woche. Aktuell liegen wir rund 50 % über dem Vorjahr, was die Zölle mehr als ausgleicht. Außerdem ist es angesichts dieses jüngsten Preissprungs logisch, dass peruanische Erzeuger ihren Fokus etwas stärker auf die USA legen: Man liefert immer dorthin, wo der Preis am besten ist“, so Alcaíno.

Auch in Europa hätten die chilenischen Exporte deutlich zugelegt: Bis Kalenderwoche 48 seien knapp 5.000 t erreicht worden, was einem Plus von 212 % gegenüber der Vorsaison entspreche. Von der bislang verschifften Menge sei die Niederlande mit 82 % das wichtigste Zielland gewesen, gefolgt von England mit 15 % und in geringerem Umfang Spanien mit 3 %, wie Decofrut weiter berichtet.

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