Foto: Argentinisches Konsulat

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Einige Jahre lang standen die Zitronen in Tucuman unter einem guten Stern. Aber der Beginn der neuen Saison zeigt sich nicht von der besten Seite. Der Citrussektor muss sich gleich mehreren Hindernissen stellen, berichtet unsere Argentinien Korrespondentin Betina Ernst aus Buenos Aires.

2020 war gekennzeichnet durch eine große Trockenheit und einem kalten Winter. Das Ergebnis ist ein erheblicher Produktionsrückgang, von fast 30 %. Die Ernte 2021 soll eine der kleinsten der vergangenen Jahre sein. Im April begann die neue Saison etwas später als üblich, weil die Zitronen noch nicht reif waren und mehrere Regentage die Ernte unterbrachen. Als man dann endlich beginnen wollte, brach ein politischer Streit aus. Ein Teil der Arbeiter blockierte wichtige Zugangswege zu Häfen und Plantagen, weil sie die ausgehandelte Lohnerhöhung nicht annehmen wollten. Die Gewerkschaft und der Citrusverband verhandeln, um möglichst schnell den Konflikt zu lösen und mit der vollen Ernte beginnen zu können.
Zusätzlich wurde das Citrus-Geschäft durch den von der EU verhängten Importstopp belastet. Der Grund war das bei zu vielen Produkten Black Spot nachgewiesen worden war. Das Einfuhrverbot wurde bekanntlich am 1. Mai 2021 wieder aufgehoben. Argentinien kann nun mit einem sehr strikten Protokoll wieder Zitronen in die EU exportieren. Es ist aber keine einfache Situation. Sicherlich sind die Menge für die EU stark begrenzt. In den vergangenen Jahren wurden 140.000 t bis 180.000 t in die EU exportiert, die auf keinen Fall erreicht werden.