Thailand will die Verwendung des Herbizidwirkstoffs Glyphosat zum 1. Dezember in seinem Hoheitsgebiet untersagen. Das hat die Regierung in Bangkok Ende Oktober angekündigt. Zuvor hatte der thailändische Ausschuss für „gefährliche Substanzen“ für das Verbot von Glyphosat ebenso votiert wie für das für den Insektizidwirkstoff Chlorpyrifos und den Herbizidwirkstoff Paraquat. Vertreter der thailändischen Landwirtschaft kritisierten die Entscheidung scharf. Sie befürchten nun höhere Produktionskosten. Hierzulande lässt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bereits seit Juli 2007 die Zulassung für paraquathaltige Pflanzenschutzmittel ruhen. Der Entscheidung ging damals ein Urteil des Gerichts der Europäischen Union (EuG) in erster Instanz voraus, wonach Paraquat von der EU-Kommission nicht in die Liste der Wirkstoffe hätte aufgenommen werden dürfen, die für die Verwendung in Pflanzenschutzmitteln EU-weit zulässig seien. Bereits seit 1974 ist in Deutschland laut den Behördenangaben die Verwendung paraquathaltiger Pflanzenschutzmittel durch Bestimmungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung beschränkt. Der insektizide Wirkstoff Chlorpyrifos soll in der EU laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ab 2020 nicht mehr zugelassen werden. Die Behörde hatte bereits Anfang August 2019 mitgeteilt, dass der Wirkstoff nicht die nötigen Kriterien erfülle, die nach den Rechtsvorschriften für eine Verlängerung erforderlich seien. In Deutschland - sowie sieben weiteren EU-Mitgliedstaaten - dürfen seit 2009 keine Mittel mehr mit diesem Wirkstoff verkauft werden. Im April dieses Jahres hatte Vietnam die Verwendung von Glyphosat ab Juni 2019 untersagt. Indes hatte Sri Lanka mit einem Glyphosatverbot schlechte Erfahrungen gemacht. Dort durfte der Wirkstoff ab 2015 vorübergehend nicht eingesetzt werden. In der Folge verzeichneten die Landwirte Sri Lankas massive Ernteverluste, da die Plantagen so sehr mit Unkraut überwuchsen, dass sie kaum noch bewirtschaftet werden konnten. Nach einer neuerlichen Bewertung von Wissenschaftlern aus Sri Lanka wurde die Nutzung von Glyphosat für alle Kulturpflanzen 2018 wieder zugelassen. AgE