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Nach Informationen des spanischen Branchenverbandes FEPEX hat Russland von Januar bis April 2020 ein Volumen von 389.300 t Gewächshausgemüse produziert, 29,4 % mehr als im gleichen Zeitraum 2019. Davon entfielen 274.600 t auf Gurken (+30 %) und 107.600 t (Tomaten (+30 %).

Dies geht, so FEPEX, aus Daten des russischen Landwirtschaftsministeriums hervor, das für 2020 eine Rekordproduktion von mindestens 1,25 Mio t (+9,6 %) prognostiziert. Damit rückt das Ziel der Selbstversorgung näher, während der Import von europäischen Produkten seit August 2014 verboten ist. Dieses Wachstum ist auf Investitionen in die Modernisierung und den Bau von neuen Gewächshäusern zurückzuführen, deren Flächen in den vergangenen fünf Jahren um 1.100 ha gestiegen sind. Derzeit deckt die russische Produktion 90 % der nationalen Nachfrage nach Gurken und 60 % bei Tomaten.

Die spanischen O+G-Direktexporte nach Russland beliefen sich 2013, vor dem Veto, auf insgesamt 230.729 t und deckten eine breite Produktpalette ab. Davon entfielen 161.356 t auf Obst und fast 80.000 t auf Gemüse. Das tatsächliche Volumen lag aber aufgrund der starken Reexporte anderer EU-Länder wie Frankreich, die Niederlande oder Polen wesentlich höher.

FEPEX sowie diverse andere O+G-Branchenverbände der Mitgliedstaaten haben die Kommission gebeten, die Verhandlungen über die Öffnung des russischen Marktes voranzutreiben. Das Veto soll am 31. Dezember dieses Jahres auslaufen. Die von Russland betriebene Politik der Förderung der nationalen Produktion und die verstärkte Präsenz anderer Lieferländer wie der Türkei oder Marokko in den Jahren, in denen es keine europäischen Produkte gab, lassen nach Meinung von Fepex jedoch u.a. darauf schließen, dass der russische Markt bei einer Öffnung nicht mehr dieselbe Größe und Beschaffenheit aufweisen wird, wie vor dem Veto. FEPEX/c.s.