Russland hat im vergangenen Jahr im Agraraußenhandel weniger erlöst als 2018. Wie Landwirtschaftsminister Dmitrij Patruschew auf einer Tagung des Staatsrates für Agrarpolitik Ende Dezember berichtete, erreichten die Agrarexporte 2019 einen Gesamtwert von umgerechnet schätzungsweise 22,3 Mrd Euro, verglichen mit 23 Mrd Euro im Jahr zuvor, was einen Rückgang um 3 % bedeutete.

Patruschew wies jedoch zugleich darauf hin, dass das Agrarexportvolumen bei stetigem Rückgang der Importe in den vergangenen fünf Jahren insgesamt um 30 % zugenommen habe. Laut Patruschew hat Russland landwirtschaftliche Produkte in insgesamt 160 Länder der Welt exportiert, vor allem in den Nahen Osten, nach Südostasien, Afrika, in die Europäische Union sowie in Länder der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Ende 2019 hätten Märkte von weiteren 19 Staaten für russische Agrarprodukte „erobert“ werden können, so der Minister. Die weitere Steigerung der Agrarexporte sei eine der wichtigsten strategischen Aufgaben der Industrie für die kommenden Jahre, führte der Minister aus. Dabei gehe es erstens darum, die Produktion wettbewerbsfähiger Produkte mit hoher Wertschöpfung zu steigern. Zweitens müsse die „Geografie der Lieferungen“ erweitert werden. Und drittens sei die Bekanntheit russischer Marken auf den internationalen Märkten zu erhöhen. Gleichzeitig werde weiter an der Erschließung neuer Märkte gearbeitet. Bis 2024 sollen die Agrarexporte auf umgerechnet gut 40 Mrd Euro steigen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Moskau seine betreffende Unterstützung deutlich ausgeweitet: Seit dem 26. Dezember sind Transporte aus allen Regionen des Landes förderfähig; zuvor waren nur 62 Regionen begünstigt. Außerdem wurde die bis dahin gewährte Förderung der Transporte per Bahn und Lastkraftwagen auf Verschiffungen ausgeweitet. Darüber hinaus hat die Regierung die Liste der subventionsfähigen Erzeugnisse erheblich verlängert. Der betreffende Subventionsetat soll in den kommenden Jahren kräftig aufgestockt werden. Das Russian Export Center (REC) beziffert das Budget für das laufende Jahr auf 2,3 Mrd Rbl (33 Mio Euro); im kommenden Jahr soll es auf 3,34 Mrd Rbl (48 Mio Euro) steigen und 2022 auf 4 Mrd Rbl (58 Mio Euro) erhöht werden. AgE