Kroatien: Zu viel Beihilfe für Bio-Ausbau?

Das kroatische Landwirtschaftsministerium hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach Kroatien 400 Mio Euro an die Europäische Union zurückzahlen soll. Inspektoren aus Brüssel hätten festgestellt, dass nur 2 % der für den ökologischen Landbau zur Verfügung gestellten Zuschüsse gerechtfertigt seien, berichtet das Nachrichtenportal Total Croatia News.

Die beiden Behauptungen seien ungeprüft und völlig falsch, so das Ministerium. „Seit 2015 wurden Kroatien im Rahmen des Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums 2014 bis 2020 über 128 Mio Euro für den ökologischen Landbau zur Verfügung gestellt, wovon 15 % aus dem Staatshaushalt und der Rest aus dem Europäischen Fonds für ländliche Entwicklung stammen. Seitdem ist das Interesse der Landwirte an einer qualitativ hochwertigen Lebensmittelproduktion... deutlich gestiegen', heißt es. Aufgrund der beträchtlichen Zunahme der ökologisch bewirtschafteten Flächen und der Nachfrage nach Zuschüssen für den Bio-Anbau reichten die in der genannten Programmperiode zur Verfügung gestellten Mittel nicht mehr aus, was das Landwirtschaftsministerium laut Total Croatia News im November 2019 dazu veranlasste, die Europäische Kommission um eine Erhöhung der Mittelzuweisung für den Öko-Landbau zu bitten.

Zu dieser Zeit wurde eine Überprüfung der Zuschüsse für mehrjährige Bio-Nutzpflanzen durchgeführt und Zuschüsse für Walnuss- und Haselnussplantagen vorgeschlagen, so das Ministerium. Es erinnert laut Medien-Bericht in diesem Zusammenhang daran, dass es bereits 2015 Vorschriften über eine einmalige Beihilfe von 723 Euro pro Hektar für den ökologischen Obstanbau verabschiedet habe, die über die von Experten vorgeschlagenen Beihilfen für einzelne Obstsorten hinausgingen. Es ist ziemlich offensichtlich, dass die beträchtliche Zunahme der Anbauflächen für Nussplantagen auf die erhöhten Zuschüsse zurückzuführen ist, sagte das Ministerium in seiner Stellungnahme.

Jedoch werden Unregelmäßigkeiten bei den Agrarbeihilfen durchaus zugegeben. Aber solche Fälle würden durch regelmäßige Kontrollen und Inspektionen vor Ort aufgedeckt und bestraft, „was dazu beigetragen hat, ihre Zahl zu verringern“, heißt es weiter.