Foto: Kaufland

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Ob Energie, Klima oder globale Lieferketten - die aktuellen Zeiten bringen ganz neue Herausforderungen mit sich. Kaufland setzt daher eigenen Angaben zufolge noch stärker auf ganzjähriges Obst- und Gemüse aus Deutschland. Zusammen mit der Familie Reichenspurner eröffnet Kaufland im Chiemgau eines der modernsten und nachhaltigsten Gewächshäuser Deutschlands. Hier werden auf einer Fläche von 22 Fußballfeldern Erdbeeren, Tomaten und Paprika ganzjährig angebaut und geerntet. An Spitzentagen sollen bis zu 30 t Tomaten, 15 t Paprika und bis zu sechs Tonnen Erdbeeren geerntet werden.

Für die bestmögliche Frische und Qualität werden die Pflege- und Erntearbeiten per Hand durchgeführt. Eine Doktorin der Entomologie kontrolliert mit ihrem Scoutingteam täglich die Pflanzen auf Schädlinge. Diese werden gezielt mit Nutzinsekten wie Raubwanzen, Schlupfwespen und Marienkäfern bekämpft. Für die optimale Bestäubung der Pflanzen werden Hummeln sowie Bienen von einer lokalen Imkerei eingesetzt.

Der benötigte Strom- und Wärmebedarf wird zum Teil bereits jetzt und in naher Zukunft fast ausschließlich über erneuerbare Energien abgedeckt. 'Mit dem Gewächshaus bieten wir auch in den Wintermonaten Tomaten, Paprika und Erdbeeren aus Deutschland mit besonders aromatischem Geschmack und maximaler Frische in unseren Filialen an. Das Gemüse kommt deutlich schneller vom Feld in unsere Märkte, in der Regel vergehen keine 24 Stunden. Mit dem regionalen Anbau von O+G machen wir uns ein Stück weit unabhängiger von den aktuellen Herausforderungen in den globalen Lieferketten und fördern damit auch die lokalen O+G-Erzeuger', sagt Stefan Lukes, Geschäftsführer Einkauf O+G bei Kaufland.
Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaikanlage. Der dort produzierte Strom wird komplett im Gewächshaus eingesetzt. 'Über die Kraftwärmekopplung produzieren wir den benötigten Strom für die Belichtung der Wintertomaten, die daraus resultierende Abwärme bleibt nicht ungenutzt, sondern wird zum Beheizen des Gewächshauses genutzt. Auch ein großer Teil des dabei entstehenden CO2 wird für das Pflanzenwachstum benötigt und dadurch in den Pflanzen gebunden', sagt Thomas Reichenspurner vom Reichenspurner Hof.
Bewässert wird ausschließlich mit Regenwasser. Dieses wird über die Dachflächen in einem knapp 50.000 m³ großen Freibecken neben dem Gewächshaus gesammelt. In der näheren Umgebung befindet sich rund 30 ha Blühfläche als Lebens- und Rückzugsraum für Insekten, Vögel und Kleintiere. Diese Fläche fungiert zudem als natürlicher CO2-Speicher.