Um natürliche Zyklen und die Saisonalität von Sommergemüse zu erhalten, habe sich die Kommission für Ökolandbau (CNAB) darauf verständigt, den Anbau in geheizten Gewächshäusern zu regulieren. Wie das Pariser Landwirtschaftsministerium erklärte, soll die Vermarktung von ökologisch erzeugtem Sommergemüse aus heimischem Anbau zwischen dem 21. Dezember und dem 30. April untersagt werden.

Ab 2020 müssen zunächst neu errichtete Gewächshäuser mit erneuerbaren Energien geheizt werden; ab 2025 dann alle Anlagen. Der Kompromiss werde den Forderungen der Verbraucher nach ökologisch erzeugtem Gemüse gerecht, so Landwirtschaftsminister Didier Guillaume. Bio-Gemüse müsse saisonal erzeugt und konsumiert werden. Der Verband der Biolandwirtschaft (FNAB) erwartet, dass die Erzeugung von Gurken im geheizten Anbau weitgehend verschwinden wird und es bei Tomaten und Paprika zu einer Halbierung des Energieverbrauchs kommen werde. Der französische Bauernverband (FNSEA), die Dachverbände der Landwirtschaftskammern (APCA) und Genossenschaften (Coop de France) sowie die nationale Erzeugerorganisation für Gemüse (Légumes de France) kritisieren den Beschluss dagegen, der ihrer Ansicht nach weder im Sinne der Verbraucher, noch der Landwirtschaft sei. Die Nachfrage nach Bio-Gemüse werde auch weiterhin nachgefragt und dann aus dem Ausland gedeckt werden. Nicht nur die französische Handelsbilanz werde sich erneut verschlechtern, die Vorschriften für den Neubau von Anlagen seien zudem ein „negatives Signal“ für umstellungswillige Erzeuger. AgE