Geringere Mengen, doch Preise über dem Vorjahr und eine positive Handelsbilanz: Das ist das Fazit des Statistikdienstes Agreste des französischen Ministeriums für Agrarwirtschaft und Ernährungssouveränität zur Entwicklung des französischen Blumenkohl-Sektors.

Foto: Pixabay

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Nach Schätzungen vom 1. Mai 2023 wird die französische Blumenkohlernte (einschließlich Verarbeitung) im Wirtschaftsjahr 2022-2023 auf 183 000 t geschätzt, was einem Rückgang um 23 % im Jahresvergleich und um 24 % gegenüber dem Durchschnitt 2017-2021 entspricht. Wie Agreste mitteilte, sei dieser Produktionsrückgang auf den sehr starken Rückgang der Anbauflächen (-19 % auf nationaler Ebene und -23 % in der Bretagne und der Basse-Normandie, den Hauptanbaugebieten für Blumenkohl) sowie auf die Kälteeinbrüche zurückzuführen, welche die Erträge im Februar (-51 % zu 2022) und März (-22 % zu 2022) beeinträchtigten. In der Bretagne falle der Ernterückgang etwas geringer aus (-20 %), was auf einen Produktionsaufschwung im April und Mai zurückzuführen ist, der durch mildes und feuchtes Wetter begünstigt wurde. Die zur Verarbeitung bestimmten Blumenkohlmengen sinken laut Agreste um fast die Hälfte von 31.400 t auf 16.400 t sinken, wodurch der Rückgang der für den Frischmarkt bestimmten Mengen auf 19 % begrenzt werde.

Eine Berg- und Talbahn auch auf Preisseite: Vom Beginn des Wirtschaftsjahres 2022-2023 im Juni bis zum Ende des Sommers 2022 lagen die Preise für Blumenkohl über denen des Wirtschaftsjahres 2021-2022 sowie über Fünfjahresmittel. Diese hohen Preise seien vor allem durch geringere Erntemengen hervorgerufen, berichtet Agreste weiter. Es folgte ein Rückgang im Spätherbst und gestiegene Angebote auf dem französischen Markt in Verbindung mit einer durch die milden Temperaturen gedämpften Nachfrage; im November sinken die Erzeugerpreise im Monatsvergleich um mehr als 40 %. Ab Dezember 2022 hätten sich die Preise für Blumenkohl deutlich erholt und im Januar und Februar 2023 Rekordwerte erreicht, bevor sie im März und April auf ein Niveau sanken, das jedoch immer noch weit über dem der Vorjahre lag.

Der französische Blumenkohlmarkt habe vom Export profitiert, da die Dürre die Ernte in den südlichen EU-Ländern, die sonst als Mitbewerber gelten, beeinträchtigtet habe. Kumuliert von Juni 2022 bis März 2023 exportierte Frankreich 73 200 t (einschließlich Brokkoli), was einem Rückgang um 18 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, und importierte 42 700 t (-33 % gegenüber einem Jahr). Die Handelsbilanz für denselben Zeitraum ist somit positiv (30 500 t), stellt Agreste fest.