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Verpackungen schützen unser Obst und Gemüse vor mechanischen Belastungen, sie vermindern die Verdunstung und erleichtern den Transport nach Hause. Tendenziell verlängern sie also die Haltbarkeit und können so zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung beitragen. Gleichzeitig hinterlassen sie Verpackungsmüll, und das nicht zu knapp.

Dies ist das Spannungsfeld, in dem sich die Vermarktung von frischem Obst und Gemüse in den vergangenen Jahren bewegt hat. Bis zum Jahr 2018 hat der Anteil von vorverpackter Ware bei Frischgemüse zugenommen, 2019 ist er aber zum ersten Mal seit langem leicht gesunken. Dabei folgt der Anteil der Vorverpackung einem festen jahreszeitlichem Rhythmus. Von Dezember bis Februar ist der Verpackungsanteil am höchsten und beträgt nach Daten aus dem GfK-Panel 60 % bis 65 % der eingekauften Menge. Ab März sinkt der Anteil und erreicht im Juni mit etwas über 50 % sein Minimum, um dann erst langsam, aber ab dann Oktober schnell wieder zu steigen. Hier ergeben sich wohl nicht ganz zufällig Parallelen zur Entwicklung des Importangebotes. Denn längere Transportwege verlangen einen höheren Schutz der Ware.
Doch wie hat sich der Anteil verpackter Ware in der Corona-Krise entwickelt? Immerhin ist Hygiene in der Pandemie ein Thema und nicht nur bei einem Supermarkt wurde das Mitbringen eigener Verpackungen (z.B. an der Käsetheke) untersagt. Dennoch sieht man in den Monaten von März bis Mai keine Trendwende, der Anteil unverpackter Ware ist weiter gestiegen. Das mag vielleicht etwas untergegangen sein, weil auch deutlich mehr verpackte Ware verkauft wurde. Von März bis Mai 2020 wurde im Vergleich zum Vorjahr immerhin 15 % mehr verpacktes Gemüse verkauft, bei loser Ware betrug das Mengenplus aber 24 %.
Diese Entwicklung passt auch zum guten Abschneiden der Einkaufsstätten außerhalb des LEH von März bis Mai. Wochenmarkt, Fachgeschäft, Erzeuger & Co. konnten den Umsatzanteil beim Frischgemüseeinkauf gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozentpunkte auf gut 19 % steigern. Damit wurde der höchste Anteil der vergangenen fünf Jahre erreicht. Diese Einkaufstätten bieten überwiegend nicht verpackte Ware an.
Der Diskussionsstoff wird auf dem European Packaging Forum am 3. November 2020 also nicht ausgehen. Bis zum 4. September 2020 gilt noch der Frühbuchertarif: 595 Euro; danach beträgt die Teilnahmegebühr 695 Euro. Alle Informationen zum European Packaging Forum, zum Programm, zum Sponsoring und zur Anmeldung finden Sie auf www.fruchthandel.de/events/packaging-forum/epf