Mit Nachdruck hat EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski eine Sonderbehandlung für rumänische Agrarprodukte zurückgewiesen. Die Europäische Kommission könne keine Empfehlungen aussprechen, um bestimmte europäische Ursprünge gegenüber anderen zu bevorzugen, erklärte der Pole.

Wojciechowski stellte klar, dass er es zu seinen Aufgaben zähle, den Grundsatz des freien Warenverkehrs hochzuhalten. Dieser sei für das Funktionieren des EU-Binnenmarktes von entscheidender Bedeutung. Der Brüsseler Agrarchef verwies darauf, dass Rumänien zur Unterstützung des eigenen Agrarsektors unter anderem die Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums und die Möglichkeit von Herkunftsangaben zur Aufwertung der landwirtschaftlichen Produktion zur Verfügung stehe. Kommissionskreise berichteten bereits in der Vergangenheit gegenüber Agra-Europe, dass das Balkanland hier sein Potential noch ausbauen könnte. Des Weiteren erinnerte Wojciechowski daran, dass Rumäniens Landwirte von der Absatzförderungspolitik der Gemeinschaft für Agrar- und Lebensmittelerzeugnisse profitiere, deren übergeordnetes Ziel darin bestehe, die Qualität europäischer Agrarerzeugnisse sowohl intern als auch in Drittländern zu bewerben. Die Kritik von Buda an einer sich ungünstig entwickelnden Handelsbilanz des rumänischen Molkereisektors, wovon wiederum andere EU-Staaten profitierten, wies der Kommissar zurück. So würden die Milchlieferungen aus Rumänien fast fünfmal schneller zulegen als in der gesamten EU. Laut Wojciechowski sind von Januar bis September 2019 die Milchlieferungen in dem Balkanland gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,9 % angestiegen, während das Wachstum im EU-Durchschnitt lediglich bei 0,4 % gelegen habe. AgE

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