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Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutsche Verpackungsinstitut e.V. (dvi), sieht im Koalitionsvertrag im Hinblick auf Verpackungen letztlich mehr Licht als Schatten. Positiv sei vor allem, „dass die Ampelkoalitionäre des Thema Kreislaufwirtschaft ernsthaft angehen wollen. Das grundsätzliche Vorhaben, die ökonomischen und ökologischen Potentiale des Recyclings umfassend zu nutzen, entspricht den aktuellen Notwendigkeiten und erkennt auch deren Chancen, wenn es um wirtschaftliches Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen geht“.

Als positives Beispiel stellt Cheng heraus, „dass ressourcenschonendes und recyclingfreundliches Verpackungsdesign sowie der Rezyklateinsatz belohnt werden soll. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, genau wie die beschleunigte Entwicklung von Qualitätsstandards für Rezyklate zur Ermöglichung hochwertiger Stoffkreisläufe“.
Für nicht optimal erachtet das dvi die geplante Regelung bei der Plastiksteuer. „Die Koalitionäre sprechen davon, die im Rahmen der EU bereits bestehende Plastikabgabe auf die Hersteller und Inverkehrbringer umzulegen. Es ist fraglich, ob mit einer solchen Umlage die gewünschte Lenkungswirkung erreicht wird. Auch sind die Einnahmen der Plastiksteuer nicht zweckgebunden und fließen direkt in den EU-Haushalt. Dadurch werden die Mittel der Kreislaufwirtschaft entzogen, ohne dass sie einen Beitrag zu deren Weiterentwicklung leisten“, so Cheng.
Nach Ansicht des dvi mache der Koalitionsvertrag sehr deutlich, dass die Verpackung beim Aufbau der Kreislaufwirtschaft eine zentrale Rolle einnehme. „Die Verpackungswirtschaft ist hochinnovativ und bringt Pionierleistungen bei der Ermöglichung und Etablierung von Circular Economy sowie beim Umwelt- und Klimaschutz. Davon werden zukünftig auch andere Produkte profitieren“, so Kim Cheng.