Die Umweltminister der Länder haben sich für einen verpackungsarmen und weitgehend kunststofffreien Verkauf von Obst und Gemüse ausgesprochen. Die Umweltministerkonferenz (UMK) forderte 26. November den Bund auf, die Umsetzung entsprechender Maßnahmen zu prüfen. Damit schlossen sich die Ressortchefs der Länder einer Initiative aus dem Saarland an, das gemeinsam mit Niedersachsen einen entsprechenden Beschlussantrag zur Vermeidung von Kunststoffabfällen bei Obst und Gemüse eingebracht hatte.

Wie das Saarbrücker Umweltministerium mitteilte, soll dies aus Gründen der Abfallvermeidung und Ressourcenschonung erfolgen, sofern es lebensmitteltechnisch vertretbar ist und das Ziel der Lebensmittelabfallvermeidung nicht konterkariert wird. Insbesondere unnötige Um- und Zweitverpackungen sollten vermieden werden. Zudem solle auf die Verwendung nicht biologisch abbaubarer Obst- und Gemüseaufkleber sowie Klebstoffe verzichtet werden. Saarlands Umweltminister Reinhold Jost zeigte sich über die Unterstützung erfreut und wertete dies als einen ersten Schritt, um ähnlich wie Frankreich eine Regelung zur Reduzierung von Plastikmüll im Obst- und Gemüseregal auf den Weg zu bringen. Das saarländische Umweltministerium wies in dem Zusammenhang darauf hin, dass Frankreich eine Regelung auf den Weg gebracht habe, wonach ab 2022 bestimmte Obst- und Gemüsesorten nur noch ohne Plastikverpackung verkauft werden dürfen. Für empfindlichere Gemüsesorten gibt es eine längere Übergangsfrist; ab 2026 gilt das Verbot generell. Jost zufolge ist es mit einem einfachen Verpackungsverbot bei dieser Thematik aber nicht getan. „Denn Verpackungen haben primär eine Schutzfunktion für Obst und Gemüse“, erklärte der SPD-Politiker. Die Vermeidung von Kunststoffverpackungen dürfe nicht dazu führen, dass aufgrund von dann resultierenden Stoßstellen oder durch verfrühtes Verderben von Obst und Gemüse die Lebensmittelabfälle stark ansteigen. AgE