Foto: Barbro Bergfeldt/AdobeStock

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Kaum haben sich die meisten heimischen Gemüseprodukte aus der Erntesaison verabschiedet, läuft er zur Hochform auf: Grünkohl, ein Gemüse, das man regional auch als Braunkohl, Hochkohl, Winterkohl, Krauskohl, Lippische Palme, Oldenburger Palme, Friesische Palme, Moos oder auch Federkohl kennt. Jahrelang galt der aromatische Blattkohl als eher uncool und wurde ausschließlich in das Ressort „traditionelle Hausmannskost aus Omas Winterküche“ einsortiert, so Deutsches Obst und Gemüse.

In Grünkohl steckt viel Gutes. Er gehört zu den eiweiß- und kohlenhydratreichsten Kohlarten überhaupt. Seine krausen Blätter stecken voller Proteine, Flavonoide, Eisen, Kalzium, Kalium, den Vitaminen A, B, C und E und sogar Omega-3-Fettsäuren. Eine Mischung, die das Immunsystem stärkt und den Stoffwechsel ordentlich antreibt. Dazu kommt, dass Grünkohl kalorienarm ist.

Traditionell wird Grünkohl meist als Eintopf mit Pinkel – einer Art Grütz- bzw. Bregenwurst – und Kassler zubereitet. Kulinarische Trendsetter trinken ihn als Grünkohl-Smoothie auf dem Weg zur Arbeit oder einfach als Energie-Booster. Sie genießen ihn in einer knackigen Salat-Bowl zum Lunch oder greifen beim Snacken gerne zu knusprig-gesunden Kale-Chips. Als echten Hipster findet man Grünkohl deshalb auch in so extravaganten Rezeptkreationen wie Grünkohleis oder Grünkohlkuchen.

Grünkohl, der übrigens der Wildform der Kohlpflanze am nächsten kommt, stammt vermutlich aus dem Mittelmeerraum. Heute ist er in Deutschland vor allem in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen zuhause. In kühleren Gefilden fühlt er sich besonders wohl. Was anderen Gemüsearten so gar nicht behagt – Frost – ist für den Grünkohl sogar ein großer Pluspunkt. Bei niedrigen Temperaturen steigt nämlich der Zuckergehalt der würzig-herben Kohlblätter und macht sie süßlich-aromatisch.