logos_handel_landwirtschaft_koordinationszentrale.png

Die Zusammenarbeit in der Lieferkette muss grundlegend verbessert werden. Um das zu erreichen, haben der Handelsverband Deutschland e.V. (HDE), der Deutsche Bauernverband e.V. (DBV), und der Deutsche Raiffeisenverband e.V. (DRV) eine „Zentrale Koordination Handel Landwirtschaft“ (Koordinationszentrale) errichtet. Sie soll helfen, Konflikte gemeinsam zu erörtern und auf neutraler Ebene zu lösen. Im Fokus stehen zunächst die Frischeartikel im LEH, im Wesentlichen die Produktgruppen Obst & Gemüse, Milch, Fleisch, Eier und Geflügel. Weitere Bereiche sollen hinzukommen, so die Verbände.

Die Koordinationszentrale, die zukünftig von Dr. Hermann-Josef Nienhoff, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH, geleitet wird, wird die Interessen der Marktbeteiligten über alle Stufen der Lieferkette hinweg angemessen berücksichtigen unter Einbeziehung der gesellschaftlich relevanten Themen und Verbraucherinteressen. „Die von den Landwirten getragenen genossenschaftlichen Unternehmen können in ihrer Eigenschaft als Verarbeiter und Vermarkter den Wettbewerbsdruck ohne besser abgestimmte Standards in der Lieferkette nicht alleine ausgleichen“, so Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV).
Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV): „Unsere landwirtschaftlichen Betriebe benötigen dringend eine Perspektive für bessere Marktbedingungen und für eine angemessene Honorierung von hohen Standards bei landwirtschaftlichen Erzeugnissen.“ Die Zusammenarbeit der Beteiligten in der Koordinationszentrale orientiert sich an der unternehmerischen Selbstbestimmung im Rahmen der europäischen Marktordnungen und den Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft. Alle Handlungen unterliegen der nationalen sowie der europäischen Rechtssetzung, mit besonderer Beachtung des Wettbewerbsrechts. Bestehende wirtschaftsgetragene Standards wie das QS-Prüfsystem, QM-Milch und KAT, die ITW und andere werden bei auftretenden Konfliktthemen hinzugezogen. Die Behandlung und Lösung solcher Themen erfolgen wo immer möglich, in den Gremien dieser Standards zur Qualitätssicherung, zur Rückverfolgbarkeit und zum Tierwohl. Standards werden diskriminierungsfrei entwickelt und umgesetzt. Bezogen auf die Zusammenarbeit in der Lieferkette wird die Koordinationszentrale für einen besseren Dialog und Klarheit sorgen, zeigen sich die Präsidenten überzeugt. Es geht darum, eine Verhärtung der Fronten zu vermeiden, aktiv Beiträge zur Befriedung zu leisten, sowie Lösungen zur Beilegung bestehender bzw. erkennbarer Konflikte zwischen den Marktbeteiligten in der Lieferkette anzubieten. Es wird eine Ombudsstelle eingerichtet. Darüber hinaus vereinbaren die Marktpartner einen gemeinsamen Lebensmittelkodex zu entwickeln, der die Voraussetzungen für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit in der Lieferkette definiert.