Foto: Schmidt

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Der Verband der O+G-Erzeugerorganisationen von Almería, Coexphal, hat in KW 29 die Bilanz der Saison 2018/19 präsentiert. Geschäftsführer Luis Miguel Fernández sagte dazu: „Die schlechten Resultate bei Zucker- und Wassermelonen haben die Bilanz überschattet. Generell gesehen ist das Resultat aber akzeptabel. Die Preise sind zwar um 2 % gesunken, werden aber durch das Produktionswachstum von 5 % ausgeglichen. Der Umsatz der Branche ist um 3 % gestiegen.“

Die Einkünfte bei Zucker- und Wassermelonen sind im Durchschnitt um 30 % gesunken. Dieser Rückgang ist zum Teil auf die Produktionssteigerung zurückzuführen (Wassermelonen 10 %; Zuckermelonen fast 40 %). Paprika und Auberginen haben sich normal entwickelt. Bei Paprika lag der Durchschnittspreis fast auf demselben Niveau wie in der vorherigen Kampagne, die Produktion ist um 6 % gestiegen. Bei Auberginen gab es mengenmäßig keine Veränderungen, während die Preise um 5 % gestiegen sind. Zucchini zeichnen sich durch einen starken Produktionsanstieg von 28 % aus, aber die Erzeugerpreise sind um 2 % zurückgegangen. Die Gurkenkampagne fiel ungleichmäßig aus. Am besten liefen die frühen Sorten. Sie endete mit einem Produktionsanstieg von 2 % und einem Preisrückgang von 2 %. Dadurch blieben die Einkommen bei diesem Produkt praktisch stabil.
Nach einigen Kampagnen mit Höhen und Tiefen schafften es die almeriensischen Tomatenproduzenten in dieser Saison die Preise mit einer um 2 % kleineren Produktion um 12 % zu verbessern. Der Anbaurückgang ist nach Meinung von Coexphal etwas beunruhigend, denn in den vergangenen Kampagnen scheint es einen Trend zu anderen Kulturen zu geben. Berücksichtigt werden muss, dass Tomaten einem schärferen Wettbewerb ausgesetzt sind und es aufgrund der Tomatenminiermotte (Tuta absoluta) weiterhin Anbauprobleme gibt.
Bei der Analyse der Entwicklung der Tomatenexporte in die EU erklärte Luis Miguel Fernández: „In der Saison 18/19 haben Marokko und Almería fast dieselben Mengen in die EU exportiert, mit einem jeweiligen Marktanteil von 15 %. Tomaten aus Almería haben an den gesamten spanischen Tomatenausfuhren einen Anteil von 61 %. Sie sind aber einem zunehmenden Wettbewerb aus Drittländern ausgesetzt, vorwiegend Marokko, das seine Exporte jedes Jahr um rund 40.000 t erhöht. Das bedeutet, dass wir so gut wie möglich konkurrieren müssen, denn es gibt einige Kosten so wie die Löhne, die heute 45 % der Produktionskosten pro Kilo für den spanischen Erzeuger ausmachen, während es für die marokkanischen 25 % sind.“
Weiter ging er auf die Margen der Landwirte ein: „Die Berechnung der Gewinnspanne der Erzeuger zeigt, dass sie in dieser Saison fast die Hälfte des ein Jahr vorher erzielten Gewinns verloren haben. U.a. auch durch den seit dem 1. Januar 2019 eingeführten interprofessionellen Mindestlohn. Nach unserer Schätzung könnte das pro vermarktetem Kilo Mehrkosten von 5 Cent ausmachen. Das ist ein bedeutender Wettbewerbsverlust, ausgehend von einem großen Kostennachteil gegenüber Konkurrenten wie Marokko.“ Coexphal/c.s.