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Davon hat sich die Leiterin der Unterabteilung Ernährung im Bundeslandwirtschaftsministerium, Dr. Doris Heberle, auf dem fünften, digital ausgetragenen Forum des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) überzeugt gezeigt, das unter dem Motto „Herausforderungen meistern - Zukunft gestalten. Essen zwischen gestern und morgen“ stand.

Daher müssten auch künftig die Ernährungsumgebung sowie die Ernährungskompetenz und -angebote für Verbraucher gestärkt werden. Gleichzeitig sei dabei die Ernährungsbildung der Konsumenten relevant. Je kompetenter sie seien, umso leichter falle es ihnen zu entscheiden, was gut und richtig für sie sei. BZfE-Leiterin Dr. Margareta Büning-Fesel gab zu bedenken, dass die Auswirkungen der Corona-Krise, die noch spürbar seien, gerade mit Blick auf die Ernährung ein Umdenken ausgelöst hätten. Dieses sei auch notwendig angesichts der viel größeren Klimakrise, die ganz dringend ein Umdenken auf allen Ebenen erfordere und die noch viel herausfordernder werde als das, was mit Corona erlebt worden sei. Dabei komme es bei der Ernährung ganz besonders auf die Ernährungs- und Konsumumgebung an, so Büning-Fesel. Die gesündere und nachhaltigere Wahl müsse zur einfachen Wahl werden. Nur dann gelinge eine grundlegende Transformation des Ernährungssystems in einer breiteren Bevölkerungsschicht. Große Hoffnung bei der Ernährungsumgebung setzt der Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Dr. Hanns-Christoph Eiden, in das Ernährungskonzept „Nudging“. Die Idee des Anstupsens funktioniere, was viele Bespiele aus der Gemeinschaftsverpflegung belegten. Wenn Salat und Obst attraktiv platziert würden und Leitungswasser in Karaffen auf dem Tisch stehe, dann griffen die Kantinengäste zu.

Aus Sicht von Prof. Britta Renner von der Universität Konstanz sind Verbrauchern, aber auch politischen Entscheidungsträgern die weitreichenden Einflüsse der Ernährungsumgebung häufig nicht bewusst. Zumeist fokussiere man sich nur auf die Konsumphase und auf einzelne Essensentscheidungen. Es müsse deshalb die gesamte Ernährungsumgebung in den Blick genommen werden, die fair gestaltet werden sollte. Diese müsse auf die Verbraucher abgestimmt sein und leichtere Wahlmöglichkeiten für eine nachhaltigere Ernährung bieten. Die stellvertretende Vorsitzende vom Wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz des Bundeslandwirtschaftsministeriums sprach sich dafür aus, die Ernährungsumgebung durch einen Politikmix zu gestalten; hier stellten bspw. Gemeinschaftseinrichtungen einen Hebel dar. Daneben sollten soziale Normen adressiert werden; dazu zählten kleine Portionsgrößen, werbefreie Räume in Schulen und Kitas sowie Verbote von an Kinder gerichtete Werbung. AgE