Foto: C. Schüßler/AdobeStock

Foto: C. Schüßler/AdobeStock

Anlässlich des Weltbienentages am 20. Mai 2022 erklärte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: „Wo es summt und brummt, ist unsere Natur in Ordnung. Bienen und andere Bestäuber haben eine zentrale Bedeutung für unser Ökosystem und die Landwirtschaft. Sie tragen maßgeblich zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei und sorgen dafür, dass wir eine große Auswahl beim Obst und Gemüse haben.'

Sie verdienen deshalb besonderen Schutz. Seit Jahren nehme die Zahl von Wildbienen und anderen Bestäubern ab, weil zunehmend Lebensräume verschwinden bzw. fragmentiert werden oder sie unter den Folgen des intensivierten Landbaus leiden.
Özdemir weiter: „In den vergangenen Monaten wurde angesichts der Folgen des Kriegs in der Ukraine teils heftig darüber gestritten, wie sich Getreideerträge steigern lassen. Was mir in der Debatte fehlte, waren die Gegenvorschläge, wie sich der Verlust der Biodiversität stoppen lässt. Mir sind pragmatische Lösungen wichtig – aber wir tun gut daran, die einen Krisen nicht zu lösen, indem wir andere Krisen verschärfen. Darum ist es richtig, dass wir die Artenvielfaltsflächen für den Futtermittelanbau, aber nicht für die intensive Nutzung freigegeben haben.“

Das BMEL hat zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der Bienen in die Wege geleitet. Dazu gehören die Gemeinschaftsaufgabe 'Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes' (GAK), der reduzierte Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Fördermaßnahmen in der Landwirtschaft, die Erhöhung des Ökolandbau-Anteils auf 30 % und die Initiative Bienen füttern.

Zudem unterstütze das BMEL zwei Projekte für mehr Artenvielfalt in der Agrarlandschaft: das sogenannte F.R.A.N.Z.-Projekt (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft und Naturschutz mit Zukunft) und 'FInAL' – Förderung von Insekten in Agrarlandschaften.
Auch Forschung rund um die Biene werde betrieben: Die Bundesregierung finanziere gemeinsam mit den Ländern das Deutsche Bienen Monitoring, um die periodisch auftretenden Winterverluste von Honigbienenvölkern zu klären. 2016 wurde das Institut für Bienenschutz am Julius-Kühn-Institut gegründet. 2019 wurde das Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften gestartet. Das Institut für Bienenschutz baut dafür eine nationale Monitoring-Plattform auf, um Wild- und Honigbienendaten zu erfassen. Das Thünen-Institut für Biodiversität entwickelt ein bundesweites Wildbienen-Monitoring, das sowohl Aussagen zum Zustand und zur mittel- und langfristigen Entwicklung von Wildbienen in Agrarlandschaften treffen als auch eine Bewertung von Agrarumweltmaßnahmen erlauben soll.
Mit dem Förderaufruf „Bekanntmachung über die Förderung von Forschungsvorhaben zum Schutz von Bienen und weiteren Bestäuberinsekten in der Agrarlandschaft“ hat das BMEL 16 Forschungsvorhaben in drei Förderprogrammen eingeworben, die seit 2021 mit einem Fördervolumen von ca. 12 Mio Euro umgesetzt werden.