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Trockene Sommer, nasse Winter: Mit diesen veränderten Jahreszeiten wird sich die Landwirtschaft in der nahen bis fernen Zukunft auseinandersetzen müssen. Fachleute von Agroscope haben mit Daten aus dem Einzugsgebiet der Broye in der Westschweiz mögliche Szenarien durchgespielt, um Anpassungsstrategien erarbeiten zu können.

Aus den Szenarien habe sich laut Agroscope ergeben, dass sich im Sommer der Wasserabfluss um bis zu 77 % verringere. Bewässerungswasser wäre dann weniger verfügbar. Geringere Sommerniederschläge bedeuten aber auch um bis zu 25 % weniger Nitratauswaschung. Trotzdem steigen in den Szenarien die Nitratkonzentrationen in den Gewässern um bis zu 14 % an, weil im Sommer der Zukunft immer weniger Wasser in den Gewässern vorhanden sein wird. Die Nitratkonzentration im Wasser können also höher sein als heute. Im Winter verstärkt sich der Wasserabfluss in den Gewässern dagegen um bis zu 65 %. Eine Zunahme der Winterniederschläge erhöht die Nitratauswaschung laut der Studie um bis zu 44 %, was zu einem Anstieg der Nitratkonzentration um bis zu 11 % führt. Obwohl die Gewässer im Winter mehr Wasser führen, ist keine ausreichende Verdünnung zu erwarten. Wassermangel könnte zukünftig dafür sorgen, dass die Pflanzenproduktion an ihre Grenzen stößt. Es könnte aber auch durch längere Vegetationsperioden zu einer potentiell höheren Produktivität und zu einem erhöhten Nährstoffbedarf kommen. Landwirte könnten daher in Zukunft vermehrt auf Bewässerung und erhöhte Düngemengen setzen. Landwirtschaftliche Anpassungsstrategien könnten sein, dass Kulturen und Sorten mit höherer Trockenheitstoleranz und angepassten Wachstumszyklen angebaut werden, die Bodenbewirtschaftung auf eine Erhöhung des Bodenwasserhaltevermögens ausgerichtet wird und effizientere Bewässerungstechniken eingesetzt werden.