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Der Zentralverband Gartenbau (ZVG) und der Bundesausschuss Obst und Gemüse (BOG) haben ein Konzept für eine einheitliche Bund-Länder-Förderung zur Mehrgefahrenversicherung erarbeitet, um die gärtnerischen Betriebe besser gegen Wetterrisiken abzusichern.

„In den vergangenen Jahren haben die Schäden im Gartenbau durch Extremwetterereignisse massiv zugenommen“, erläutert ZVG-Präsident Jürgen Mertz die Hintergründe. Die dann häufig bereitgestellten staatlichen Ad-hoc-Beihilfen waren notwendig, haben aber die Haushalte unplanmäßig belastetet und bieten den Betrieben keine planbare Sicherheit. „Deshalb setzten wir auf eine einzelbetriebliche Risikovorsorge durch eine Mehrgefahrenversicherung mit staatlicher Unterstützung“, ergänzt BOG-Vorsitzender Jens Stechmann.

Im nun vorgelegten Konzept wird die Notwendigkeit einer solchen staatlichen Unterstützung erläutert. Sie hilft, die Wettbewerbsverzerrungen im EU-Binnenmarkt abzumildern, die durch eine deutliche Förderung der Versicherungsprämien in vielen Mitgliedstaaten entstand.

Nachdem die wiederholten Länderforderungen nach Unterstützung vom Bund bislang ungehört blieben, haben sich inzwischen einzelne Bundesländer entschlossen, in die Förderung der einzelbetrieblichen Risikovorsorge einzusteigen. Dies bewerten ZVG und BOG als sehr positiv. Allerdings führt das zu einem Flickenteppich in Deutschland, zumal die einzelnen Länder ihren Förderschwerpunkt unterschiedlich setzen. Neben dem europäischen Wettbewerb kommt es damit zusätzlich zu Wettbewerbsnachteilen innerhalb Deutschlands. „Deshalb brauchen wir dringend eine bundeseinheitliche Lösung“, heben Mertz und Stechmann hervor.

Das von ZVG und BOG ausgearbeitete Förderkonzept für eine staatliche Unterstützung der Mehrgefahrenversicherung sieht eine Bund-Länder-Prämienförderung zu je 25 % vor. Alle Sparten des Gartenbaus - von Obst und Gemüse bis zur Zierpflanzenproduktion - sollen diese in Anspruch nehmen können.

Das Papier wurde an das Bundeslandwirtschaftsministerium übermittelt. Die Verbände sind überzeugt, dass die Unterstützung der einzelbetrieblichen Risikovorsorge effizienter ist als teure Ad-hoc-Hilfen. Angesichts der fortschreitenden Klimaveränderungen und gestiegenen Witterungsrisiken wäre dies auch ein wichtiges Signal für die regionale Produktion.