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Premiumobst und -gemüse die Aufmerksamkeit verleihen, die es verdient – darum ging es in einem vom italienischen Fresh Point Magazine veranstalteten Webinar. Vom Saatguthersteller bis zum Supermarkt kamen dabei Beteiligte entlang der Wertschöpfungskette zu Wort.

Pierpaolo Zuena und Aldo Gargiulo von Vilmorin-Mikado gaben zunächst einen Einblick in die Arbeit eines Saatgutherstellers. Sie zeigten übersichtlich auf, wie unterschiedlich die Anforderungen an ein neues Saatgut aussähen, je nachdem, ob Produzenten, Industrie, Handel oder Verbraucher berücksichtigt würden. Guidi Grasso des sizilianischen Unternehmens Dorilli betonte am Beispiel der eigenen Tomatenproduktion, dass für ihn neben gutem Saatgut auch der Standort eine wichtige Rolle spiele, um Premiumprodukte zu erhalten. Neben dem örtlichen Klima sei man auch sehr stolz darauf, lokale Arbeitskräfte einzusetzen. Auch die Nutzung der sozialen Medien in der Kommunikation mit dem Verbraucher stellte Dorilli als entscheidend heraus. Nuccia Alboni, Marketingverantwortliche von Melanzì, unterstützte die Notwendigkeit der direkten Kontaktaufnahme mit den Konsumenten. So kommuniziere man neben der Geschichte der Firma auch Rezepte und beantworte Fragen rund um die richtige Lagerung oder die Nachhaltigkeit der Verpackungen.

Ergänzt wurde das Bild von Vertretern des italienischen LEH. Pietro Fiero von Todis berichtete, wie man vor etwa drei Jahren eine eigene Marke geschaffen habe, die sich durch Produkte mit besonderem Geschmack, Innovationen oder Regionalität auszeichneten. Das hätten die Konsumenten sehr gut angenommen, so dass nun bereits 8,5 % der verkauften Ware im O+G-Segment von Todis auf die Eigenmarke entfällt. Giancarlo Amitrano, Einkaufsleiter der Cedigros-Gruppe, betonte, dass die O+G-Abteilung die „Visitenkarte“ eines Supermarktes sei. Man habe also vermehrt darauf gesetzt, einige Produkte je nach Angebot dort besonders ins Szene zu setzen, etwa Südfrüchte, Äpfel, Kirschen oder auch Kürbisse im Herbst. Diese besonders gestalteten Verkaufsflächen errege die Aufmerksamkeit der Konsumenten, was mitunter zu 20 % der Verkäufe geführt habe.

Auch der Großmarkt kam zu Wort. Gianluca Cornelio Meglio, Einkaufsleiter O+G des Großmarktes CAAT in Turin, stellte fest, dass der Großmarkt auch weiterhin als Bindeglied zwischen Produzenten und Handel eine große Rolle spiele. Er habe die wichtige Aufgabe, Wissen zu bewahren, aber auch, Innovationen zu verbreiten. Traditionelle Handelswege sähen sich durch die Digitalisierung neuen Herausforderungen gegenüber. Der Großmarkt begleite diese kulturellen Veränderungen und versuche, neue Ansätze zu finden – auch durch zusätzliche Services, etwa bei Logistik oder Verpackung.

Auf die abschließende Frage des Moderators Luca Moroni, was sich die Beitragenden in Zukunft wünschten, war eine Aussage vorherrschend: Bessere Synergien in der Zusammenarbeit der einzelnen Beteiligten schaffen, vom Saatguthersteller über die Produzenten bis zum LEH. Diese Art der Abstimmung schaffe eine Transparenz und Rückverfolgbarkeit, die letztendlich auch den Verbraucher erreiche und für Vertrauen sorge, dass hinter dem gekauften Produkt auch wirklich Premiumware steht.