Foto: EM Art/AdobeStock

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Bei dieser Arbeit flossen vielleicht ein paar Tränen - hauptsächlich vermutlich aus Freude über das Ergebnis: Denn um schneller neue Zwiebelsorten entwickeln zu können, die gegen Bedingungen wie Trockenheit resistent sind und die weltweit wachsende Nachfrage nach Zwiebeln befriedigen, haben Forscher der Wageningen University & Research (WUR) erfolgreich an der Entschlüsselung des Zwiebelgenoms gearbeitet. Schicht für Schicht sind sie vorgegangen.

Pflanzenzüchtungsforscher Richard Finkers erklärt: „Das Zwiebelgenom ist riesig: etwa 16-mal größer als das Genom der Tomate und fünfmal größer als das des Menschen Das Zusammensetzen des Zwiebelgenoms ist vergleichbar mit dem Vervollständigen eines Puzzles mit 100.000 Teilen, von denen 95.000 nur das Blaue vom Himmel sind. Nur 5.000 Teile machen einen großen den Unterschied aus. Wir haben es geschafft, einen großen Teil mit Hilfe der neuesten DNA-Sequenzierungstechnologien zu sequenzieren, weil wir mit dieser Technologie die kleinen und großen Teile, die sich teilweise überschneiden, zusammensetzen konnten.“
Olga Scholten, Forscherin für Pflanzenzüchtung, ergänzt: 'Damit Zwiebeln überall auf der Welt angebaut werden können, brauchen wir Sorten, die für die verschiedenen Anbaubedingungen geeignet sind. Wir brauchen zum Beispiel Zwiebeln, die gegen verschiedene Pilze resistent sind, denn Pilzkrankheiten können Zwiebeln schädigen und erhebliche Ernteverluste verursachen.'
Die Wissensbasis könne nun erweitert und das Screening von viel mehr Sorten oder Wildarten auf das Vorhandensein bestimmter Gene oder deren Kombination ermöglichen. Dies könnte in ein Kreuzungsprogramm einfließen, in dem nützliche Eigenschaften von anderen Zwiebelsorten oder von verwandten Wildarten kombiniert werden. Pflanzenzüchter gehen davon aus, dass der Zugang zur Zwiebelgenomsequenz die Geschwindigkeit ihrer Arbeit verdoppeln wird, sodass sie in Zukunft nur noch etwa sechs oder sieben Jahre dauern wird.