Foto: VSSE/Christoph Goeckel

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Mit dem Frühlingsanfang ist auch der Start der Spargelsaison nicht mehr weit. Wie der Verband Süddeutscher Spargel-und Erdbeeranbauer e.V. (VSSE) mitteilt, erwarten Spargelanbauer und Spargelanbauerinnen in warmen Regionen Deutschlands Ende März größere Mengen an Spargel, der durch Minitunnel verfrüht wurde.

Spargelexperte Dr. Ludger Aldenhoff resümiert mit Blick auf das Spargelwachstum: „Nach dem guten Vegetationsjahr 2022 mit dem trockenen Herbst und der Kälte im Winter sind die Spargelpflanzen sehr wüchsig und kraftvoll. Bereits Ende Februar sind sie angetrieben, aber durch die dunkle Kältephase im März im Wachstum ausgebremst worden. Wenn es mit der Saison losgeht, dann werden wir mit starken, äußerlich wie innerlich qualitativ guten Spargelstangen rechnen können.“ Der Kauf von heimischem Spargel sichert nicht nur die Selbstversorgung im eigenen Land, sondern ist auch nachhaltig und fair. Die kurzen Transportwege sparen eine Menge CO2 ein. Mit 12 Euro erhalten Erntehelfer und Erntehelferinnen in Deutschland nach Luxemburg den höchsten Mindestlohn innerhalb Europas. Zum Vergleich: In Frankreich liegt der Mindestbruttostundenlohn aktuell bei 11,27 Euro, in Spanien bei 6,21 Euro, in Griechenland liegt er bei 3,83 Euro und in Italien gibt es gar keinen landesweiten Mindestlohn. Michael Koch, Bereichsleiter Gartenbau und Spargelmarkt-Experte der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) schätzt die anstehende Spargelsaison folgendermaßen ein: „Die Konsumenten sind insgesamt weiterhin hohen Preise ausgesetzt. Sie realisieren, dass man Produkte aufgrund der gestiegenen Produktionskosten und der Warenverfügbarkeit nicht mehr zu so niedrigen Preisen wie zuvor haben kann. Der Krieg in der Ukraine, zum Start der Spargelsaison 2022 ein ganz neues Thema, wirkt sich in diesem Jahr nicht mehr so stark auf das Kaufverhalten aus. Im Endeffekt hängt viel davon ab, wie das Wetter ist. Sonnige Frühlingstage machen Lust auf Frühlingsgemüse.“ Simon Schumacher, Vorstandsvorsitzender des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer e.V., betont: „Die Konsumenten und Konsumentinnen achten bei der Inflation stärker darauf, wie sie ihr Geld ausgeben. Genuss, Gesundheit und Geschmack sind vielen Käuferinnen und Käufern weiterhin sehr wichtig, und dafür steht regionaler Spargel. Ein weiterer Vorteil ist, dass unterschiedliche Sortierungen z.B. etwas zu dicke, dünne oder krumme Stangen auch günstiger in der Direktvermarktung zu haben sind, so dass für jeden Anlass und Geldbeutel der richtige Spargel angeboten werden kann.“ Erstmals wird es am Freitag, 5. Mai 2023, bundesweit den Tag des Spargels geben. Mit diesem Aktionstag will die Branche auf das wichtige erste Gemüse in Deutschland aufmerksam machen. Kunden und Kundinnen erhalten an den Spargelständen und in den Hofläden bei ihrem Spargelkauf eine kleine Überraschung. Laut der AMI lag der Selbstversorgungsgrad in Deutschland bei Spargel im vergangenen Jahr bei knapp 86 %. 2021 waren es 83 %. Damit ist Bleichspargel eine der wenigen Gemüsearten, die zu diesem hohen Grad in Deutschland erzeugt und auch verzehrt werden. Die Steigerung des Selbstversorgungsgrades ist darauf zurückzuführen, dass wegen der geringeren Nachfrage nach Spargel auch weniger Spargel importiert wurde. Der Anteil der grünen Stangen an den Einkaufsmengen der privaten Verbraucherinnen und Verbraucher ist im vergangenen Jahr in Deutschland leicht auf 16 % (zuvor: 18 %) gesunken. Die Nachfrage nach weißem und grünem Spargel stand 2022 somit im Verhältnis von 84 % weißem Spargel zu 16 % grünem Spargel.