Foto: Versuchszentrum Laimburg

Foto: Versuchszentrum Laimburg

„Ein Bereich, auf den wir uns bei der Interpoma konzentrieren wollen, ist die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser sowie die Digitalisierung und Robotik im Apfelanbau. Themen wie Konsumentenverhalten, Forschung und Entwicklung sowie die Auswahl neuer Apfelsorten in den USA werden behandelt. Außerdem steht die automatisierte Ernte im Fokus. Hier sind die weltweit führenden Hersteller von Ernterobotern vertreten, die ihre innovativen Geräte vor Ort präsentieren und ausstellen', erklärt Walter Guerra, Pomologe und Leiter des Instituts für Obst- und Weinbau am Forschungszentrum Laimburg.

Die Ressource Wasser und die Zukunft der Bewässerung seien auch Thema eines Workshops, den das Versuchszentrum Laimburg im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie 'sustainapple' organisiere.
Mit seinem Messestand möchte das Versuchszentrum Laimburg die Gelegenheit nutzen, seine fünf Forschungsschwerpunkte bis 2030 vorzustellen, die die langfristige Richtschnur für seine Forschungsaktivitäten bilden. 'Digitale Innovation und intelligente Technologien' ist einer der fünf Forschungsschwerpunkte, dem auch ein Teil des Standes gewidmet ist. In diesem Zusammenhang präsentiert das Versuchszentrum das Projekt LIDO (Laimburg Integrated Digital Orchard), ein digitales Freiluftlabor, das am Versuchszentrum Laimburg eingerichtet wurde. Diese Plattform steht nun Unternehmen und Forschungsinstituten zur Verfügung, um bestehende und neue Technologien zu nutzen, zu testen und der Öffentlichkeit vorzuführen. Die Messe Interpoma bietet die Gelegenheit, diese innovative Infrastruktur dem gesamten Apfelsektor weltweit vorzustellen.

Auch weitere Themen werden am Stand präsentiert, wie die traditionelle Ausstellung von schädlichen Insekten, (lebenden) natürlichen Gegenspielern sowie eine Sammlung von Pflanzenmaterial, das von verschiedenen Viruskrankheiten befallen ist. Zu sehen sind auch eine funktionierende Pilotanlage zur Reinigung landwirtschaftlicher Abwasser und ein Xylophon aus verschiedenen Obstsorten, das ausprobiert und gespielt werden kann. Der unbestrittene Protagonist der wissenschaftlichen Forschung im Bereich Pflanzenschutz im Apfelanbau ist die Marmorierte Baumwanze. Die Forschung des Versuchszentrums Laimburg konzentriert sich u.a. auf biologische Bekämpfungsmaßnahmen mithilfe der sogenannten Samurai-Wespe (Trissolcus japonicus). Am Stand des Versuchszentrums Laimburg können die Marmorierte Baumwanze und die Samurai-Wespe in Zuchtkäfigen beobachtet werden, sowie eine Auswahl befallener Stämme, Wurzeln und Blätter, die die wichtigsten Viruskrankheiten im Apfelanbau darstellen.

34 % der Südtiroler Apfelernte sind vom Schadbild der „Gewöhnlichen Schalenbräune“ betroffen. Diese physiologische Störung des Apfels manifestiert sich während und nach der Lagerung und führt zu beträchtlichen Einbußen. Das Versuchszentrum Laimburg präsentiert auf dem Interpoma-Messestand Wachsmodelle, die die Symptomatik der „Gewöhnlichen Schalenbräune“ naturgetreu abbilden und informiert über aktuelle Forschungsergebnisse.
Ein Bereich des Standes ist dem Horizon Europe-Projekt „BioFruitNet“ gewidmet. Ziel dieses EU-Projekts ist es, Expertinnen und Experten für den ökologischen Obstbau aus ganz Europa zu vernetzen und erfolgreiche Produktionsmethoden allen Landwirtinnen und Landwirten zugänglich zu machen. Im Rahmen des Projekts sammelten die Forschenden Informationen und erstellten Poster und Videos, um die erfolgreichsten in Europa angewandten ökologischen Schädlingsbekämpfungsstrategien zu präsentieren und verbreiten. So wurden 13 Videos zum Umgang mit den wichtigsten Krankheiten und Schädlingen im Apfelanbau produziert. Die Arbeitsgruppe Ökologischer Anbau des Versuchszentrums Laimburg konzentrierte sich insbesondere auf Bekämpfungsstrategien gegen Schadinsekten wie den Apfelwickler (Cydia pomonella) und die Mehlige Blattlaus (Dysaphis plantaginea) sowie auf die Bekämpfung von Schorf, der wichtigsten Pilzkrankheit beim Apfel.