logo_ecofruit-2020.gif

Den Artenschwund aufhalten und mit neuen Schädlingen umgehen: Das sind die neuen Herausforderungen für Bio-Obsterzeuger. Blühstreifen zwischen den Baumreihen könnten einen Beitrag für beide Problemfelder leisten. Darüber und über weitere Themen diskutieren auf der 19. Ecofruit-Konferenz an der Universität Hohenheim in Stuttgart vom 17. bis 19. Februar Wissenschaftler, Berater und Obsterzeuger aus 16 EU-Ländern.

Der ökologische Obstbau kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Biodiversität zu erhalten. Denn die Fahrgasse zwischen den Baumreihen bietet sich für Blühstreifen an, die einer Vielzahl kleiner Tiere und Pflanzen Lebensraum bieten, so die Universität. „Für Landwirte ist das Management solcher Streifen zunächst mit nicht unerheblichem Zusatzaufwand verbunden. Tatsächlich locken die Blühstreifen aber auch Nützlinge wie Flor- oder Schwebfliegen an, deren Larven großen Appetit auf Schädlinge haben. Aktuelle Forschungsprojekte beschäftigten sich u.a. damit, wie sich Öko-Landwirte diesen positiven Nebeneffekt noch gezielter zunutze machen können. Dies könnte für viele ein zusätzlicher Anreiz sein, aktiv beim Erhalt der Biodiversität mitzuwirken“, erklärt Dr. Sabine Zikeli, Leiterin des Zentrums für Ökologischen Landbau. Möglicherweise könnten solche Nützlinge sogar eine Rolle spielen, wenn es darum geht, neuen Schädlingen Einhalt zu gebieten, die sich aufgrund steigender Temperaturen zunehmend in Deutschland heimisch fühlen. Weitere Schwerpunkte der Ecofruit-Tagung sind u.a. die Auswahl und Züchtung von Sorten, die für den Öko-Obstbau geeignet sind, neue oder verbesserte Bausteine für die Regulierung von Krankheiten und Schädlingen oder eine optimale Bodenpflege.