Foto: rdnzl/AdobeStock

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Die Europäische Kommission hat in der KW 27 ihren Bericht über die kurzfristigen Aussichten der Agrarmärkte im Jahr 2022 veröffentlicht, Stand Sommer 2022. Darin werden die verschiedenen Bereiche analysiert, darunter bei O+G auch die Situation bei Tomaten.

Laut dieser Analyse wird der Anbau von frischen Tomaten in 2022 in der EU mit einer Produktion von 6,2 Mio t um 3 % zurückgehen und sich damit der Abwärstrend der letzten Jahre fortsetzen. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegt er bei -5 %. Hauptfaktoren dafür sind der rückläufige Tomatenanbau in den Gewächshäusern aufgrund der hohen Energiekosten, sowie eine Veränderung der gepflanzten Sorten, die laut EU-Kommision in Richtung Cherry Tomaten geht. Der jährliche Konsum von frischen Tomaten in der EU wird im Vergleich zu 2021 um 2 % sinken und der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch 14,6 kg erreichen. Der Bericht, der von der Kommission vierteljährlich erstellt wird, sagt weiter aus, dass neben dem Produktions- und Konsumrückgang auch ein Rückgang der EU-Exporte von frischen Tomaten zu verzeichnen ist. Das ist auf den Brexit und den schrittweisen Verlust des britischen Marktes durch die gestiegene Konkurrenz marokkanischer Herkünfte zurückzuführen, räumt die EU-Kommission selbst ein. Auf der anderen Seite werden nach Daten des Berichtes die EU-Importe von frischen Tomaten im Vergleich zu 2021 um 3 % zunehmen, 23% mehr als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. In 2021 entfielen 67 % der EU-Importe auf Marokko, gefolgt von der Türkei. Der spanische Branchenverband FEPEX ist besorgt darüber, dass angesichts dieser Analyse, in der die Kommission den Rückgang der Produktion, des Exports und Konsums von Tomaten in der EU und den anhaltenden Anstieg der Importe anerkennt, keine Maßnahmen erwogen werden, um diesen Trend zu stoppen und die EU-Produktion zu stärken. Fepex/d.s.