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Auf der FIDA, der internationalen Messe für Knoblauch aus Las Pedroñeras, analysierte ANPCA (nationaler Verband für Knoblauchproduzenten und –vermarkter) Ende Juli die aktuelle Kampagne, die in Bezug auf Ernte und Lagerung beendet ist. Nach Daten des Verbandes ist die Ernte im Vorjahresvergleich bei einer ähnlich großen Anbaufläche aufgrund der ungünstigen Wetterbedingungen in der letzten Produktionsphase kleiner ausgefallen.

Kälteeinbrüche im März und April, Schnee Anfang April sowie die aufeinander folgenden Regenfronten führten zu einem Mangel an Tageslicht, das die Entwicklung der Pflanzen in den beiden Hauptanbaugebieten Spaniens, Castilla-La Mancha und Andalusien, erheblich beeinträchtigte. Im Gegensatz dazu waren die Monate Mai und Juni durch einen plötzlichen Temperaturanstieg gekennzeichnet, der zu einer raschen Reifung der Knolle und zu einem vorzeitigen Ende der Ernte führte, ohne dass die maximalen Kaliber erreicht wurden und die Gesamtproduktion um 20% kleiner ausfiel. Die Qualität der frühen Sorten war durch die frühe Reife etwas niedriger als in den Vorjahren. Bei violettem Knoblauch dagegen war sie außergewöhnlich hoch.

Diese Situation hat die Produktionskosten pro Hektar in die Höhe getrieben. Durch den allgemeinen Anstieg der Produktionskosten um mehr als 21 % (Energie, Betriebsmittel, Lohnkosten, etc.) und die kleinere Ernte sind die Produktionskosten für 1 kg Knoblauch im Vergleich zur vorherigen Saison um mehr als 37 % gestiegen. Erschwerend hinzu kommt die Ungewissheit über die Preisentwicklung während der elfmonatigen Lagerzeit in den Kühlkammern, deren Energiekosten derzeit völlig unbekannt sind.

Was den internationalen Markt betrifft, so ist die Nachfrage nach Angaben von ANPCA sehr ruhig, während die Logistikkosten explodieren. Das Fehlen von Brasilien zu Beginn der Kampagne, die Knoblauch-Restbestände aus der vorangegangenen Saison und der Anstieg der lokalen Ernten in den wichtigsten Bestimmungsländern haben zu einem langsamen Exportgeschäft geführt und man hat sich auf eine langfristige Lagerung einstellt. Die gestiegenen Logistikkosten, mit generellen Preiserhöhungen der Reedereien, haben den Exportrückgang von spanischem Knoblauch in Drittländer entscheidend beeinflusst und zu einem allgemeinen Verkaufsstillstand geführt.

Zusammenfassend: ANPCA erwartet eine schwierige Knoblauchsaison, deren Entwicklung sowohl auf dem nationalen als auch auf dem internationalen Markt mit großer Ungewissenheit verbunden ist.

ANPCA ist derzeit der größte europäische Verband von Knoblauchproduzenten und -vermarktern mit einer Anbaufläche von 15.397 ha im Jahr 2022 und einem in der letzten Saison vermarkteten Volumen von mehr als 256 Mio kg. Das entspricht 80 % der gesamten spanischen vermarkteten Menge. Auf europäischer Ebene sind es 65 %. Zudem Verband gehörten zur Zeit 67 angeschlossene Vermarktungsgesellschaften und rund 1.800 Knoblauchproduzenten. ANPCA/d.s.

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