Foto: obs/Stadt Schwetzingen/Tobias Schwerdt

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Die Stadt Schwetzingen feiert 2018 Jubiläum: Seit 350 Jahren wird hier bereits Spargel angebaut, damit ist Schwetzingen das älteste Spargelanbaugebiet Deutschlands.

Spargel wurde 1668 auf Wunsch von Kurfürst Carl Ludwig von der Pfalz erstmals im Schlossgarten angebaut und war zunächst nur der kurfürstlichen Tafel vorbehalten, heißt es in einer Pressemeldung der Stadt. Nachdem Kurfürst Carl Theodor 1778 seine Residenz nach München verlegt hatte, geriet auch der Spargelanbau kurz in Vergessenheit. Allerdings ließ im Jahr 1820 Gartendirektor Johann Michael Zeyher die Tradition wiederaufleben und pflanzte erneut Spargel im Gemüsegarten des Schlosses an. Um 1850 fand das Gemüse Einzug in die örtliche Landwirtschaft. Auf kleinen Flächen bauten insbesondere Handwerker Spargel zum Eigenbedarf an. Ökonom Max Bassermann legte ab 1871 erste Großkulturen an und verarbeitete den Spargel in seiner 1875 gegründeten Konservenfabrik. Dadurch war der Spargel für weite Bevölkerungsschichten auch ganzjährig verfügbar. Zur Vermarktung des Spargels wurde 1894 ein Spargelmarkt auf dem Schlossplatz eingeführt, der noch heute stattfindet. Die Bronzeskulptur der Spargelfrau weist vor Ort auf diese Tradition hin. Hofgärtner Gustav Adolph Unselt gelang ab 1910 die Züchtung ertragreicher Spargelsorten, die den Ruhm Schwetzingens als Spargelstadt begründeten. Das erste Schwetzinger Spargelfest, welches 1904 gefeiert wurde, ist Ausdruck dieser neuen Identität, die bis zur heutigen Zeit in Schwetzingen lebendig ist.