Raumfahrt-Technologie gegen Wassermangel

Foto: BayWa

Eine Forschergruppe des National Research Council, Italien, hat die erste BayWa Smart Farming Challenge innerhalb des Copernicus Masters Wettbewerbs gewonnen. Gemeinsam mit den Preisträgern in 15 weiteren Kategorien wurden die Wissenschaftler am 4. Dezember im Rahmen der European Space Week ausgezeichnet.

Wie Jörg Migende, Leiter Agrar Vertrieb und Digital Farming bei der BayWa, sagte, habe die künstliche Bewässerung in den vergangenen 40 Jahren weltweit zu einer Verdopplung der landwirtschaftlichen Produktion geführt. Umgekehrt seien aber heute schon mehr als zwei Milliarden Menschen auf der Erde von Wasserknappheit betroffen – eine Zahl, die aufgrund von Bevölkerungswachstum und Klimawandel in Zukunft steigen werde. Jörg Migende: „Für landwirtschaftlich genutzte Flächen, zum Beispiel in Afrika, bieten wir bereits erfolgreich satellitengestützte Lösungen an, um den Wasserbedarf der Pflanzen exakt zu bedienen und gleichzeitig Wasserverluste zu vermeiden. Aber dies ist bisher immer nur eine Betrachtung für das einzelne Feld. Nun wird es erstmals möglich sein, den Wasserverbrauch global zu quantifizieren.“

„Rund 70 % des weltweit verfügbaren Wassers werden von der Landwirtschaft verbraucht“, sagt Luca Brocca, Leiter der Forschungsgruppe am National Research Council. „Um aber den globalen Wasserverbrauch exakt bestimmen und entsprechend intervenieren zu können, waren uns bisher Grenzen gesetzt. Satellitendaten helfen uns nun über Hürden hinweg.“

Über einen Zeitraum von zwei Jahren hat Lucca Brocca den Ansatz seines Teams in der Urmia-Ebene im Iran sowie in Spanien in Kombination mit Bodenmessungen getestet. Der Sieg in der BayWa Smart Farming Challenge ermöglicht nun, die Praxisversuche unter anderem auf Europa auszuweiten. Mentoren der BayWa, FarmFacts und Vista unterstützen mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk dabei, den Prototypen zu einem marktreifen Produkt weiterzuentwickeln.