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Im Herbst 2019 stellte QS bereits zum 27. Mal die analytische Kompetenz der QS-anerkannten und der im Anerkennungsverfahren befindlichen Labore aus dem In- und Ausland auf den Prüfstand. Der Fokus des Herbsttestes lag auf der Analytik, als Testmatrix fungierte die Himbeere.

90 % der QS-anerkannten Labore schlossen den Test erfolgreich ab, heißt es in einer Mitteilung. Ein anerkanntes Labor berichtete einen falsch positiven Wirkstoffnachweis. Bei den Laboren im Anerkennungsverfahren lag der Anteil der bestandenen Tests bei 57 %, bei den freiwillig teilnehmenden Drittlaboren bei 25 %.
Die schwach saure Matrix Himbeere gilt als vergleichsweise einfach zu analysierende Matrix. Der Fokus des Tests lag auf der Analytik. Im Rahmen der acht im Testmaterial enthaltenen Wirkstoffe waren mit Abamectin, Bifenazat und Zoxamid drei Wirkstoffe enthalten, die in den vorherigen Kompetenztests noch nie zum Einsatz kamen.
Mit dem Wirkstoff Captan war zudem ein analytisch sehr anspruchsvoller Stoff im Testmaterial enthalten. 2016 änderte die Europäische Kommission die Rückstandsdefinition für Captan. Seitdem gilt ein Summenhöchstgehalt für Captan und seinen Metabolit Tetrahydrophthalimid (THPI).
Die mit einer Einzelmethode zu bestimmende Phosphonsäure wurde zum wiederholten Mal geprüft, da dieser Wirkstoff zurzeit zu den häufig gefunden Rückständen zählt.
Quantifizierungsfehler traten häufig bei den Wirkstoffen Captan, Bifenazat, Phosphonsäure, Abamectin und Spirodiclofen auf. In 15 % aller möglichen Bewertungen wurden Wirkstoffe nicht korrekt quantifiziert. Bei den anerkannten Laboren lag der Anteil bei 6,7 %.
Mögliche Ursache für Quantifizierungsfehler bei Captan ist die Miterfassung seines Metaboliten Tetrahydrophthalimid. Je nach verwendeter Messmethode (GC- oder LC-Methodik) muss hier bei der Ermittlung des Metaboliten unterschiedlich vorgegangen werden. Ansonsten kann es passieren, dass es mit der bisher üblichen GC-Methodik zu höheren Summenwerten kommt als es dem tatsächlich enthaltenen Wert entspricht. Die Testergebnisse haben gezeigt, dass hier noch erhebliches Verbesserungspotential vorhanden ist.
Die Analytik von Bifenazat gilt ebenfalls als schwierig, da sich der Metabolit infolge seiner pH-Abhängigkeit während der Analyse bildet, was dazu führt, dass dieser Stoff zwingend miterfasst werden muss. In der Rückstandsdefinition von Bifenazat ist der Metabolit Bifenazat-Diazen eingeschlossen.