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Zwei von drei europäischen Verbrauchern (63 %) sind entschlossen, ihren Lebensstil nachhaltiger zu gestalten, und mehr als die Hälfte (58 %) der Verbraucher setzt Recycling ganz oben auf die Liste ihrer Prioritäten, um die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern. Die im Auftrag von Pro Carton, des Europäischen Verbands der Karton- und Faltschachtelindustrie, durchgeführte Untersuchung befragte über 5.000 Verbraucher über ihre Einstellung zur Umwelt und ihre Wahrnehmung von Verpackungen sowie damit zusammenhängende Themen wie die Abholzung der Wälder, Verkehr und andere globale Probleme wie der Krieg in der Ukraine, Covid-19 und die Wirtschaftskrise.

Trotz der aktuellen Herausforderungen für Verbraucher sind sich die Befragten in allen fünf untersuchten Ländern – Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Italien – einig, dass ein nachhaltiger Lebensstil wichtiger geworden ist. Die Befragten auf dem europäischen Festland sind den Ergebnissen zufolge diesbezüglich entschiedener als die im Vereinigten Königreich, wo etwas mehr als die Hälfte (57 %) einen nachhaltigen Lebensstil für wichtiger hält, gegenüber 69 % in Italien, 67 % in Spanien, 66 % in Frankreich und 59 % in Deutschland.
Unter den größten Herausforderungen, die von den Verbrauchern genannt werden, rangiert der Klimawandel (63 %) an zweiter Stelle nach den Lebenshaltungskosten (71 %), aber vor Krieg (59 %), Wirtschaft (55 %) und Armut (52 %). Die deutschen Verbraucher machen sich mehr Sorgen um den Krieg (74 %) als die Briten (32 %), was mit Sicherheit auf die Nähe zum aktuellen Konflikt zurückzuführen ist. Demgegenüber sind 84 % der Befragten im Vereinigten Königreich über die Lebenshaltungskosten besorgt, während es bei den deutschen Verbrauchern nur 60 % sind.

Die Untersuchung ergab auch, dass Verbraucher in ganz Europa zunehmend über die Umweltauswirkungen von Kunststoffverpackungen besorgt sind (55 %), während mehr als drei Viertel (79 %) angeben, dass die Lebenshaltungskostenkrise, der Krieg in der Ukraine und die Folgen der Pandemie die Orientierung auf einen nachhaltigeren Lebensstil behindern.
Bezüglich der Bekämpfung des Klimawandels wird verstärktem Recycling inzwischen mehr Gewicht beigemessen, das vom zweiten Platz der Rangliste bei der gleichen, von Pro Carton 2019 durchgeführten Befragung auf den ersten Platz im Jahr 2022 aufstieg. Dicht dahinter folgen Pflanzen von mehr Bäumen – dem bisherigen Spitzenreiter – und die Verwendung von mehr natürlichen, erneuerbaren Materialien, die weiter den dritten Platz der Prioritäten hält.

Im Zusammenhang mit der angestrebten Kreislaufwirtschaft ist festzustellen, dass die Zahl der Verbraucher, die ihren eigenen Rat befolgen, deutlich zunimmt. So recyceln 58 % der europäischen Verbraucher mehr als noch vor zwölf Monaten, während mehr als die Hälfte (54 %) angibt, dass die Umweltauswirkungen der Verpackung eines Produkts für sie in den vergangenen zwölf Monaten wichtiger geworden sind. Entsprechende Auswirkungen spüren auch Marken, die auf dieses gestiegene Umweltbewusstsein nicht reagieren: Einer von zwei Verbrauchern steigt von Marken oder Produkten wegen der verwendeten Verpackungen auf alternative Optionen um.
Aus den Antworten bezüglich der Entscheidung zwischen zwei verschiedenen Verpackungsformaten ist die wachsende Vorliebe der Konsumenten für Kartonverpackungen zu erkennen. Die Präferenz für dieses ökonomisch und ökologisch verträgliche Verpackungsmedium stieg von 81% im Jahr 2019 auf 86 % in der Untersuchung von 2022. Die Verbraucher in Spanien und Deutschland greifen sogar noch häufiger zu kartonverpackten Produkten, nämlich zu 90 % bzw. 89 %, während die Briten mit nur 79 % dahinter liegen.

Unter Anerkennung der Bedeutung der Wiederverwertbarkeit von Verpackungen – und damit der Vorzüge von Karton – ist für 85 % der Befragten „bequemes Recycling“ wichtigstes Verpackungsmerkmal. Verpackungen aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen stehen ebenfalls hoch im Kurs, wobei 81 % der Befragten dies mit der Rolle der Verpackung zum Schutz des Produkts (81 %) gleichsetzten. Und: Verbraucher sind bereit, für diese Vorteile zu zahlen. Fast drei Viertel (72 %) würden mehr für ihr gewünschtes Produkt bezahlen, wenn dessen Verpackung weniger negative Auswirkungen auf die Umwelt hätte. Ein Viertel wäre bereit, 5 % bis 10 % mehr zu bezahlen, und 8 % können sich sogar vorstellen, 10 % bis 20 % mehr zu zahlen.
Auch bezüglich ihres Wissens über die Recyclingfähigkeit von Verpackungsmaterialien zeigen Verbraucher in Europa große Zuversicht. 77 % der Verbraucher sind sicher sicher zu wissen, welche Verpackungsmaterialien recycelt werden können. Spitzenreiter auf der Vertrauensskala sind Papier und Karton mit 82 %, gefolgt von Glas (80 %) und Wellpappe (78 %). Am unteren Ende der Skala glauben lediglich 48 % an die Recyclingfähigkeit von Kunststoffkaffeebechern und 47 % an jene von flexiblen Kunststoffverpackungen.