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Daten aus mehr als 30 Jahren Kiwi-Forschung wurden von US-Wissenschaftlern von Plant & Food Research zusammengetragen, um 'digitale Zwillinge' von Bestäubungsprozessen in Plantagen zu schaffen. Dabei handelt es sich laut Plant % Food Research um virtuelle Nachbildungen von physischen Systemen - mathematische Modelle der Pflanzen und bestäubender Bienen – anhand derer komplexe Szenarien mit verschiedenen, interagierenden Faktoren gleichzeitig untersucht werden können. Anhand der Daten könne bestimmt werden, wie Erzeuger ihren Obstbestand optimieren können.

Da die Durchführung einer vollständigen Kombination von nur sechs Variablen mehr Kiwi-Plantagen erfordern würde, als es in Neuseeland gibt, so Plant & Food Research, sei es schwierig, diese Versuche „real“ durchzuführen. Mit Hilfe der 'digitalen Zwillinge' haben die Forscher herausgefunden, dass ein optimaler Fruchtansatz mit 60 % bis 75 % weiblichen Blüten in der Anlage erreicht wird. Dies könne durch einen gezielten Rückschnitt der männlichen Blüten erreicht werden. Der größte Nutzen für die Bestäubung wird von den ersten sechs bis acht Honigbienen/1.000 Blüten erzielt, danach nehmen die Erträge ab. Die Forscher gehen davon aus, dass der Befruchtungserfolg empfindlich auf Schwankungen der Pflanzenmerkmale und das Verhältnis zwischen weiblichen und männlichen Blüten reagiert als auf die Bienendichte.
Dr. David Pattemore, Bestäubungswissenschaftler bei Plant & Food Research, sagt: 'Diese Prognosen sollten den Kiwi-Erzeugern mehr Sicherheit geben, dass sie mit ihrer bisherigen Arbeitsweise schon mehr oder weniger auf dem richtigen Weg sind. Das Modell liefert Strategien zur Verbesserung des Pflanzenmanagements, wie z.B. die Auswahl von männlichen und weiblichen Sorten, die zur gleichen Zeit ihre höchste Blütezeit haben, die Herstellung des richtigen Gleichgewichts von weiblichen zu männlichen Blüten in der Plantage und die Platzierung einer ausreichenden Anzahl von Bienenstöcken.“ Das Modell könne auf viele Kulturpflanzen und Bestäuber angepasst werden, heißt es abschließend.