Bild: Assomela

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Assomela, der Verband der italienischen Apfelerzeuger, der etwa 75 % der italienischen sowie 20 % der europäischen Apfelerzeugung vertritt, hat offiziell auf die öffentliche Konsultation der Europäischen Kommission reagiert, bei der es um die vorgeschlagene Umwandlung der Richtlinie zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln (Sustainable Use Regulation, SUR) in eine Verordnung ging.

Dies würde in ihrer jetzigen Form für Italien eine Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln um 62 % bedeuten, was für die Branche „äußerst nachteilig“ sei, so Assomela. Die Apfelproduzenten in Italien hielten sich bereits jetzt an strenge Anbauprotokolle, wodurch die Gesamtmenge der Wirkstoffe in den letzten Jahren „deutlich reduziert“ worden sei. Für die Reduzierung von PSM benötige man einen „realistischen Zeitrahmen“, um Alternativen mit gleicher Wirksamkeit finden zu können. Die geplante Verordnung erscheint Assomela als „unzureichend und schwach“, auch aufgrund fehlender Folgenabschätzungen. Der 'unvermeidliche Rückgang der europäischen Agrarproduktion' könne z.B. die Importe aus Drittländern erhöhen. Die Festlegung „empfindlicher Gebiete“ sei unklar definiert, zudem könnten dort neben verringerter Produktion auch verstärkt Schädlinge auftreten. Bei den geplanten „Intensitätswerten“ würde für Italien eine Reduktion der PSM um 62 % vorsehen, was regionale Unterschiede im Anbau vernachlässige. Dies sei „vereinfachend, inakzeptabel und nicht nachhaltig“, so Assomela, und berücksichtige nicht die Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der O+G-Branche.

Der Verband fordert Maßnahmen, um die Koordinierung institutioneller Akteure zu erleichtern, um so Dialog, Flexibilität und den Schutz aller drei Nachhaltigkeitssäulen zu gewährleisten, „in erster Linie die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Produktion, die das tatsächliche Überleben der Landwirte sichert“, heißt es in der Stellungnahme. Man benötige einen Ansatz, der die Erzeuger mit realistischen Fristen und wissenschaftlichen Methoden unterstütze und bisherige Bemühungen zur Reduzierung des PSM-Einsatzes berücksichtige. Daher sei eine Überprüfung der Farm-to-Fork-Strategie sowie die vorgeschlagene Reduzierung von PSM nötig. „Der aktuelle Vorschlag birgt die ernste Gefahr, dass er verheerende Auswirkungen auf die europäischen Produktionskapazitäten hat und die Nachhaltigkeit des gesamten EU-Obst- und Gemüseproduktionssystems sowie die Ernährungssicherheit des Kontinents gefährdet“, heißt es in der Erklärung des Verbands abschließend.