Foto: obs/Oliver Wyman

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Allerdings müssen dafür die Hürden der Bestellung und Lieferung (lange Wartezeiten und umständliche Lieferzeitfenster) niedriger werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung von Oliver Wyman. Tech-Riesen und Start-ups arbeiten mit Hochdruck daran, die Kaufbarrieren mithilfe neuer Technologien abzubauen, dazu gehören auch Sprachassistenten wie Amazons Alexa. Traditionelle Händler dürfen jetzt den Anschluss nicht verlieren und müssen ihre Lauerstellung aufgeben.

Auch wenn der Anteil des Online-Lebensmittelhandels in Deutschland bisher bei nur einem Prozent des Gesamtumsatzes der Branche liegt, ist das Potenzial riesig. Der E-Commerce-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel könnte bis 2030 auf bis zu 16 % des Umsatzes steigen, heißt es weiter. Der Umfrage zufolge kaufen bereits 10 % der Befragten gelegentlich Lebensmittel online. 46 % haben zwar noch nie Lebensmittel im Netz bestellt, könnten es sich jedoch vorstellen, wären die Hürden niedriger. 24 % der Befragten bemängeln die derzeit noch hohen Lieferkosten und 23 % sind unzufrieden mit mühsam zu verwaltenden Warenkörben. Lediglich 3 % der Befragten geben eine zu geringe Produktauswahl als Punkt an, Lebensmittel nicht im Onlineshop zu bestellen. 'Das Vorurteil, dass der deutsche Kunde bei Lebensmitteln ausschließlich dem Einzelhändler an der Ecke vertraut, stimmt einfach nicht mehr. Die Konsumenten sind bereit für Veränderungen', sagt Oliver Wyman-Partner Rainer Münch und ergänzt: 'Der Lebensmittelhandel wird sich nicht komplett verändern, aber die Veränderungen kommen mit zunehmender Geschwindigkeit. Die etablierten stationären Lebensmittelhändler müssen sich darauf vorbereiten, dass branchenfremde Anbieter auf den Vormarsch sind. Jetzt ist die Zeit, um das eigene Geschäftsmodell auf Zukunftstauglichkeit zu überprüfen.'